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des XVIII. Jahrhunderts der Modelle aus Wachs; die Form wird samt dem
Kerne aus Lehm angefertigt, das Modell aber vor dem Gusse wieder
herausgeschmolzen. Wenn die Gegenstände aus den Formen genommen
sind, müssen sie durch Raspeln und Feilen gereinigt und dann geschwärzt,
überi-irnißt werden. Das Schwärzen geschah bei einigen Eisengußwaren,
zum Beispiel bei Öfen, mit Graphit, bei ordinären Waren durch Über-
streichen mit geschmolzenem Teer, bei feineren Waren durch Räuchern mit
Neuhütten, 1820 (Technisches Museum, Wien)
Kienholzruß und fortgesetztes Bürsten, bis Glanz erscheint. Ganz feine
Eisenwaren wurden auch in Österreich bald nach der Aufnahme des
Kunsteisengusses oft geschliffen und bronziert oder vergoldet, man gab ihnen
manchmal auch einen goldartigen Überzug, was Keeß damit erklären wollte,
daß sie den Dämpfen des schmelzenden Zinks ausgesetzt und mit einem
durchsichtigen Firnis überzogen worden seien. Es kann sich, wenn nicht
eine irrige Angabe vorliegt, hier aber höchstens um die Erzeugung einer
sogenannten „Anlauffarbe" gehandelt habenf die jedoch nach Ansicht von
i" Vgl. E. Schon, a. a. 0., über die „Behandlung der Gußstücke, um ihnen ein gutes Ansehen und
möglichsten Schutz gegen Rost u. s. w. zu verleihen". Er spricht von der Bronzierung, Vergoldung,
Versilberung, Vernickelung, Verkupferung des Eisens.