gießerei verwendet worden und
von der Stückgießerei auf die Her-
stellung gußeiserner Geschütze über-
tragen worden. Zuerst goß man
die eisernen Geschütze ebenso wie
vorher die metallenen über Kern-
stangen. Zum massiven GuB ging
man erst im XVIII. Jahrhundert
allmählich über und dieser bürgerte
sich nicht vor der zweiten Hälfte des
Jahrhunderts ein. In Schweden, dem
Lande, in
welchemzu
Anfang des
XIX. Jahr-
hundertszu-
erst die gesamte Feldartillerie aus eisernen Ge-
schützen bestand, wurden damals nur Lehmformen
verwendet. Das Gießen der eisernen Geschütze in
Sandformen (in eisernen Kapseln) begann zu Ende
des XVIII. Jahrhunderts in England. Frankreich
brachte 1793 für die Marine 6000 eiserne Kanonen
in der kürzesten Zeit zustande. Deutschland ver-
harrte am längsten bei der alten Methode der Lehm-
formung, der erste Versuch mit dem Formen in
Sand und Kapseln wurde 1804 in der oberschlesi-
schen königlichen Eisengießerei in Gleiwitz, 180g
erst in der Berliner Gießerei gemacht. Die Sand-
formerei in Kasten, deren Erfindung nach Zeit und
Land unaufgeklärt ist, wurde innerhalb Deutsch-
lands zuerst am Rhein, in der Pfalz und in West-
falen bei der Herstellung von Kochgeschirr ver-
wendet; doch wurden auch in Norddeutschland,
so vor allem auf dem Eisenwerke zu Zedenik in
Preußen, schon im ersten Viertel des XVIII. Jahr-
hunderts die Grapen auf diese Art, zuerst über
hölzerne, dann über zinnerne Modelle geformt und
in den Siebzigerjahren ging man zu den Messing-
modellen über. Im Harz wurde 1766 noch nicht in
Sand, sondern noch immer in Lehm gegossenf"
nach Frankreich ist der Sandguß aus Deutschland
gekommen. Duhamel, der mit Courdivron, Bouchu
Blansko, 1837 (Technisches Museum, Wien)
4' Vgl. Gabriel Jars „Metallurgische Reisen in den Jahren 1757 bis Blanslro, 183g
X769" aus dem Französischen übersetzt von C. A. Gerhard, Berlin 1777. (Technisches Museum, Wien)