mehr und mehr in Ver-
gessenheit geraten. Und
als jetzt unter dem Ein-
Busse des Krieges der
Kunsteisenguß, vor allem
der Berliner und Glei-
witzer, wieder zu Ehren
kam und durch Ausstel-
lungen und Berichte die
allgemeine Aufmerksam-
keit auf sich gelenkt hat,
wurde des österreichischen
Anteils an der Geschichte
des Eisengusses kaum ge-
dacht. Auch in Österreich
selbst nicht. Absicht dieser
Darlegung und der ihr in
großer Zahl beigegebenen
Abbildungen -ist es, uns
selbst daran zu erinnern,
welche Rolle Österreich
auf diesem Gebiete gespielt
hat. Und es liegt ganz im
Rahmen dieser Zeitschrift
und der praktischen Auf-
gaben des Österreichi-
schen Museums, darauf
hinzuweisen, daß man sich
in der Metallnot unserer
Tage, wie vor xoo Jahren,
dieses Materials und seiner Möglichkeiten zu künstlerischer Verwertung
wieder erinnern sollte. Die Dinge liegen materiell ganz ebenso wie damals,
auch stilistisch, und es kann nicht bezweifelt werden, daß die Zeiten
erzwungener und heilsamer Schlichtheit, denen wir entgegengehen oder in
denen wir uns bereits befinden, auf kunsthandwerklichem Gebiete an einem
so bildsamen, reizvollen und billigen Stoffe wie dem gegossenen Eisen
nicht vorübergehen dürfen. Die Errichtung einer Musterwerkstätte für
Kleinplastik und kunsthandwerkliche Dinge wäre eine Sache, die nicht viel
Geld kosten und großen Nutzen stiften würde. Schon 1823 hat Keeß eine
solche Einrichtung gefordert mit denselben Worten, die man jetzt wieder
aussprechen muß: „Wünschenswert wäre die Einrichtung eines kleinen
Gießofens in der Nähe von Wien, damit man, bey dem oft schnellen Bedarfe
kleiner Gegenstände, in kürzerer Zeit, als es jetzt der Fall seyn kann,
befriedigt werden könnte. Würde man einen solchen Gießofen mit einem
Hof in Krain, um x836 (alter Friedhof in Laibach)