der Herstellung großer Kessel in Sandformen wurden treffliche Kleingüsse
erzeugt. Das Werk hatte um 1830 schon drei Hochöfen, in denen auf graues
Roheisen gearbeitet wurde, das ausschließlich für Gußwaren Verwendung
fand; 1850 wurde die Gießerei durch vier Flammöfen erweitert und die
Kanonenwerkstätte wesentlich ausgestaltet. Nach dem Berichte von Keeß
hatte Mariazell bereits 181g „eine Lehmformerey mit 17, eine Sandformerey
mit 19 und eine Kunstformerey mit 10 Mann, eine eigene Modellentischlerey
mit r Meister und 6 Gesellen und einem Modellen-Cabinette mit mehr
als 6ooo Stück, ein
großes und kleineres
Bohrwerk,eingroßes
Schraubenschneid-
werk, 6 von Was-
ser getriebene Dreh-
bänke, ein großes
Schleif- und Polir-
werk, eine Lackir-
Werkstätte,
eine eigene Feil-
hauerey, Schlosse-
rey und Schmiede,
2 Schlackenpoch-
werke u. s. w. Es
erzeugt", sagt Keeß,
„alle Gegenstände
aus Gußeisen nach
Modellen und Zeich-
nungen, wobei für
die Besteller nur
bemerkt wird, daß
Mariazell (KunstgewerbemuseuminGraz) der des
dortigen Gußeisens
8 Wiener Loth wiegt. Zu den merkwürdigsten Erzeugnissen dieser Gießerey
gehörten um 1820 die im k. k. National-Fabriksprodukten-Kabinette des
Wiener polytechnischen Institutes aufgestellten hohlen, ausgedrehten
Cylinder von unerreichter Dünnwandigkeit".
Auch in Liezen (um 1830 bis 1850 dem R. von Fridan gehörig) und
Saldenhofen in Steiermark wurden Eisengußwaren hergestellt. In der
Wochein hat es nach Alfons Müller" bereits im XVII. Jahrhundert ein Eisen-
gußwerk gegeben, das aber im XVIII. Jahrhundert schon nicht _mehr
bestand; im XVII. Jahrhundert waren hier die größten Eisenindustriellen
die Herren von Locatelli. In Feistritz stand um 1660 eine gußeiserne Glocke
in Verwendung. Das Auerspergsche Werk zu Hof in Krain arbeitete seit
' „Geschichte des Eisens in lnner-Österxeich."