kostbareren Metallen armen Zeit der Napoleonischen
Kriege an Wert und Bedeutung gewonnen hatte. Was
Reden für Preußen war, ist Wrbna für Österreich ge-
wesen. Die Wrbnasche Gießerei in Hoiowitz war auch
durch Berlin unübertroffen im Guß von Öfen, die man
im Stile der Zeit zu verzieren pflegte. Es waren vor-
nehmlich Rundöfen, deren Formung in dreiteiligen
Kasten über zerschnittene eiserne Modelle erfolgte. Die
Art des Betriebes in Horowitz und die Leistungen der
dortigen Gießerei waren und blieben mustergültig; sie
ist, wie auch Beck hervorhebt, die hohe Schule der
Eisengießerei in Österreich gewesen. Die Mitarbeiter
Wrbnas waren der hochverdiente Wenzel von Rosen-
baum, Direktor der HoiowitzerWerke, und der Schicht-
Mariaze1l(Kunstgewerbe- . _ _ _ __ _
museum in Graz) rneister Fiedler. Keeß berichtet: „D1e graHxch Wrb-
naschen Eisenwerke zu Ginetz und Komorau auf der
Herrschaft Horzowitz verfertigen hauptsächlich größere Gegenstände, wie
Öfen in 30 Varietäten, Geländer und Gitter, Thurmuhren, Platten, Gewichte,
Mörser, Röhren, Kessel, Baumpfähle, StiegenstufemTöpfe, emaillirte Geschirre,
Röste etc., außer diesen aber auch viele Galanteriewaaren, als Damenkämme,
Ohrgehänge, Colliers, Kreuze, Kettchen, Teller, Spieltassen, Medaillons,
Rosenkörbe, Vasen, elastische Zuckerzangen, Westenknöpfe u. dgl." Wrbnas
Bedeutung ragte aber
weit über diesesFachge-
biet hinaus. Auf sein Be-
treiben wurde das poly-
technische Institut in
Prag, das erste in Öster-
reich, errichtet; aber
auch die patriotisch-öko-
nomische und die hydro-
technische Gesellschaft,
die Malerschule, die Ge-
sellschaft patriotischer
KunstfreundeunddasKon-
servatorium für Musik in
Prag wurden von diesem
universell veranlagten
Manne tatkräftigst ge-
fördert. In der franzis-
zeischen Epoche steht
er an erster Stelle als
einer der Bahnbrecher
dCS AUfSChWl-lnges deT Wien, Glanz (Österreichisches Museum)