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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 6, 7 und 8)

kostbareren Metallen armen Zeit der Napoleonischen 
Kriege an Wert und Bedeutung gewonnen hatte. Was 
Reden für Preußen war, ist Wrbna für Österreich ge- 
wesen. Die Wrbnasche Gießerei in Hoiowitz war auch 
durch Berlin unübertroffen im Guß von Öfen, die man 
im Stile der Zeit zu verzieren pflegte. Es waren vor- 
nehmlich Rundöfen, deren Formung in dreiteiligen 
Kasten über zerschnittene eiserne Modelle erfolgte. Die 
Art des Betriebes in Horowitz und die Leistungen der 
dortigen Gießerei waren und blieben mustergültig; sie 
ist, wie auch Beck hervorhebt, die hohe Schule der 
Eisengießerei in Österreich gewesen. Die Mitarbeiter 
Wrbnas waren der hochverdiente Wenzel von Rosen- 
baum, Direktor der HoiowitzerWerke, und der Schicht- 
 
Mariaze1l(Kunstgewerbe- . _ _ _ __ _ 
museum in Graz) rneister Fiedler. Keeß berichtet: „D1e graHxch Wrb- 
naschen Eisenwerke zu Ginetz und Komorau auf der 
Herrschaft Horzowitz verfertigen hauptsächlich größere Gegenstände, wie 
Öfen in 30 Varietäten, Geländer und Gitter, Thurmuhren, Platten, Gewichte, 
Mörser, Röhren, Kessel, Baumpfähle, StiegenstufemTöpfe, emaillirte Geschirre, 
Röste etc., außer diesen aber auch viele Galanteriewaaren, als Damenkämme, 
Ohrgehänge, Colliers, Kreuze, Kettchen, Teller, Spieltassen, Medaillons, 
Rosenkörbe, Vasen, elastische Zuckerzangen, Westenknöpfe u. dgl." Wrbnas 
Bedeutung ragte aber 
weit über diesesFachge- 
biet hinaus. Auf sein Be- 
treiben wurde das poly- 
technische Institut in 
Prag, das erste in Öster- 
reich, errichtet; aber 
auch die patriotisch-öko- 
nomische und die hydro- 
technische Gesellschaft, 
die Malerschule, die Ge- 
sellschaft patriotischer 
KunstfreundeunddasKon- 
servatorium für Musik in 
Prag wurden von diesem 
universell veranlagten 
Manne tatkräftigst ge- 
fördert. In der franzis- 
zeischen Epoche steht 
er an erster Stelle als 
einer der Bahnbrecher 
dCS AUfSChWl-lnges deT Wien, Glanz (Österreichisches Museum) 

	        
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