geistigen und materiellen Kultur.
Er war einer der besten und
treuesten Berater des Kaisers in
schwerer Zeit. Bei der Besitz-
nahme Wiens durch die Franzosen
1805 leistete er der Stadt und dem
Staate als kaiserlicher Kommissär,
der mit Daru zu verhandeln hatte,
die wertvollsten Dienste; daß da-
mals Museen und Bibliotheken
durch die Franzosen nicht völlig
ausgeplündert wurden, war seiner
kühnen Entschlossenheit zu dan-
ken. 1806 zum Oberstkämmerer
ernannt, wurde ihm ausdrücklich
vorbehalten, seinen bisherigen um-
fassenden Wirkungskreis weiter-
hin auszuüben. Auf dem Wiener
Kongreß war er der Gegenstand
der größten Aufmerksamkeit aller
Fürsten, Staatsmänner und Gelehr-
ten, die hier "zusammenkamen.
Wrbna starb 1823.
Aus unseren Abbildungen ist
nicht nur die zum Teil hohe technische Vollendung des österreichischen
Kunsteisengusses, sondern auch seine weite Verbreitung in den österreichi-
schen Ländern und seine Vielseitigkeit zu entnehmen." Die Bijouterie, in
den zartesten klassizistischen und gotisierenden Formen gearbeitet, voll-
kommen ebenbürtig dem berühmten „fer de Berlin", spielte die
größte Rolle. Auch im franziszeischen Österreich werden, wie im
Norden, derlei Halsketten an Damen, die sich im Pflegedienste her-
vorgetan haben, als Zeichen der Anerkennung verliehen
worden sein - ein nachahmenswertes Vorbild auch
für unsere Tage.
Wien, Glanz (k. und k. Heeresmuseurn, Wien)
1' Sehr lehrreich sind die Mitteilungen von Keeß über die Preise der öster-
reichischen Gußwaren vor xoo Jahren. Er sagt:
4 . . . . . . „Die Preise der aus Eisen gegossenen Gegenstände waren zu
Ende 1820 bey dem Mariazeller Gußwerke tbeils nach dem Gewichte, theils (bey
feineren und Kunstgüssen) nach dem Stücke bestimmt . . . . . . Die Kunstgüsse
gehen von 3 kr. bis too und mehr Gulden. So kosten kleine Medaillons 6 kr.,
größere ro kr., Leuchter 16 kr. bis 2 H. 40 kr., Adler t bis r8 fl., historische,
mythologische u. a. Darstellungen ro kr. bis r 5., 2 H. etc., Crucil-ixe 5 kr. bis 5 5.,
Denkmäler ro bis 500 fi., eine schottländische Dreschmaschine 150 bis 398 5.,
eine Flacbsbrechmaschine 75 bis 1x5 11., eine Häckerlingmaschine 30 bis 64 5.,
Schachspiele r H. 36 kr. bis 2 H. 14 kr., Stanzenabgüsse von r bis 5 Pf. 3 fi., von
Wien, Glanz, 183g (Tech- 96 bis x00 Pf. 35 fi. C. M. Seit 15. Juny 1822 sind aber diese Preise größten Theils
niscbes Museum, Wien) um to bis 25 Procent herabgesetzt."