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Erfolge wieder frei und freier werde. Darum ist es gerade jetzt so unendlich
wertvoll, daß der Mut und die Tatkraft, welche der Krieg für ein Zerstörungs-
werk benötigte, von Friedenskräften für Friedensarbeit übernommen und
gepflegt werden. Keine Energie und keine Erfahrung darf ungenützt ver-
kümmern, die für eine neu aufzubauende Friedenswirtschaft nutzbar
gemacht werden kann, und so bildet gerade die Invalidenarbeit ein besonders
wichtiges Kapitel in der Ökonomie unserer wirtschaftlichen Kräfte.
Daß von Seite der berufenen Stellen die Organisation der Arbeits-
möglichkeit auch für eingeschränkte Arbeitsfähigkeit tatkräftig eingeleitet
und zielbewußt verfolgt wird, zeigt diese Ausstellung. Diese Aktion bedarf
aber auch in hervorragendem Maße der Förderung durch gewerbliche und
industrielle Kreise. Sie können einer Festlegung der richtigen Ziele und
einer erfolgreichen Verwertung erreichter Fähigkeit ungemein viel nützen.
Tüchtige Arbeit und insbesondere Qualitätsarbeit auf allen gewerblichen
und kunstgewerblichen wie industriellen Gebieten ist das Ziel der inneren
Entwicklung, dem wir heute noch mehr Bedeutung schenken müssen wie
jemals früher.
Die Ausstellung zeigt, wie selbst aus scheinbar so wenig hoffnungs-
reichen Situationen, Zuständen, Bedingungen ein Maß von Leistungs-
fähigkeit abgeleitet werden kann, das überraschend, ermutigend und
hoifnungsreich wirkt.
DAS ZINNGIESSERHANDWERK IN BÖHMEN
VON FRIEDRICH TISCHER-PLAN 30'
INE Verwendung des Zinnes in größerem Umfange
begann, seitdem im XIII. Jahrhundert die Zinn-
lager im Erzgebirge aufgefunden und nutzbar ge-
macht wurden und das Zinn in größeren Mengen
aus Indien nach Europa kam.
In Böhmen haben die" ersten Zinngießer in ein-
zelnen Städten entlang der Handelsstraßen bereits
im XIV. Jahrhundert ihr Handwerk ausgeübt. In
Prag werden die Zinngießer das erstemal im Jahre
1324 genannt. Im Jahre 137i finden sich bereits
die Prager Meister zusammen, um über den Bleizusatz, wie er in Nürnberg
und Wien üblich war, zu beraten. Sie setzten fest, daß zu zehn Pfund Zinn
ein Pfund Blei zugesetzt werden könne und die fertigen Stücke von zwei
Meistern zu untersuchen seien, ob dieses Verhältnis eingehalten wurde.
Daraus ersieht man, daß in der zweiten Hälfte des XIV. Jahrhunderts die
Zinngießer in Prag bereits organisiert waren. In Budweis wird der erste
Zinngießer im Jahre 1378 genannt. Gegen Ende des XIV. Jahrhunderts
werden auch Zinngießer in Königgrätz, Kuttenberg und Saaz erwähnt.