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graviert, selten mit plastischer Verzierung. Im Schlosse zu Frauenberg
befindet sich eine Schraubiiasche, welche reiche plastische Verzierung mit
deutschem Kleinmeisterornament aufweist; Prager Arbeit um 1700.
Erwähnenswerte Arbeiten sind die Zunftzeichen aus den Zunftstuben.
Zunftzeichen der Zimmerleute (1794) und der Fleischhauer (1800) in
Eger, daselbst im städtischen Museum; wahrscheinlich Egerer Arbeit
(Abb. x5 und I6). Waschbehälter (1700); Egerer Arbeit, daselbst im
städtischen Museum (Abb. 17). Das Kruzifix (Abb. 18), Karlsbader Arbeit,
a b c d
Abb. g. a Lirlkrug, c Pokal der Tuehmacher in Eger und d Krügel (Egerer Arbeiten), b Kanne der Schuh-
macher in Eger (Schlaggenwalder Arbeit)
daselbst im städtischen Museum. Das Tafelgeschirr hat die gewöhnliche,
gebräuchliche Form und ist ohne jede Verzierung. Häufig sind die
Anfangsbuchstaben des Tauf- und Zunamens des Besitzers eingraviert,
mitunter noch das Jahr des Ankaufevs.
Gegen Mitte des XVIII. Jahrhunderts finden wir Tafelgeschirr in
Barockform.
Der Mittelpunkt der Erzeugung des Tafelgeschirres ist in Karlsbad,
Schönfeld und Schlaggenwald zu suchen. Besonders die Karlsbader Arbeiten
zeichnen sich durch ihren Formenreichtum und ihre Formenreinheit aus.
Die Arbeiten in Barockform sind fast ausschließlich in Karlsbad angefertigt.
Denjenigen Zinngießern außerhalb Karlsbads, welche Arbeiten im Barockstil
angefertigt haben, dienten die Karlsbader Formen als Vorbild.