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Die Abbildungen zeigen uns einige Formen von
Tafelgeschirr.
Die Suppentöpfe mit relieiiertem Ornament und
der Tafelaufsatz (Abb. 19) sind in dieser Form nur in
Karlsbad angefertigt worden.
Größte Vielseitigkeit und Formenreichtum haben
die Arbeiten der Zinngießermeister aus der Familie
Heilingötter in Karlsbad. Der Krug (Abb. 9 a) und das
Bierkrügel (Abb. g d) sind eigen-
artige Egerer Arbeiten. Die Ab-
bildung 20 zeigt uns Schlaggen-
walder Arbeiten, nur die Untertasse
und das Bierkrügel sind in Plan
angefertigt.
Das Kaffeegeschirr (Abb. 21)
ist Schönfelder Arbeit.
Von hier aus zogen die
d" läbrlfs-bzefagähszrh Händler mit der fertigen Ware
mach„(x_.,„sb,d„mbeh) in die Städte und auf Märkte. Es
wurden auch alte Stücke gegen
Aufzahlung in neue umgetauscht. Die alten Gegen-
stände wurden eingeschmolzen und das gewonnene
Zinn neuerdings verarbeitet. Dies dürfte ' auch der
Grund sein, warum vor 1750 an-
gefertigtes Tafelgeschirr verhältnis-
mäßig wenig erhalten ist.
Während in den meisten Städten
Böhmens das Zinngießerhandwerk
schon Mitte des XVIII. Jahrhunderts
zurückgeht oder auch gänzlich auf-
gehört hat, steht es in den zuletzt ge-
nannten Städten auf dem Höhepunkte. (K:;l'{,:;,',i„ä:1ü)
In den Museen und Privatsamm-
lungen Böhmens sind die im Lande angefertigten Gegen-
stände sehr zahlreich, doch vor 17 50 hergestellte verhältnis-
mäßig seltener. Es sind dies meistens Gegenstände, welche
mit dem Zunftwesen in Zusammenhang stehen.
Eine der schönsten und reichhaltigsten Sammlungen
befindet sich im städtischen Museum zu Prag. Neben dieser
wäre die Sammlung im Kunstgewerbemuseum zu Prag mit
nennenswerten Arbeiten zu erwähnen. Ausgewählt schöne
Stücke sind im fürstlich Schwarzenbergschen Schlosse zu
Frauenberg. Heimische Erzeugnisse sind in guter Auslese
Abb. n. Pokal
(Karlsbader Arbeit) in den stadtischen Museen zu Böhmisch-Leipa, Eger und