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wie die Marke von Eger zeigt, allerdings nur bis 1700, nach welchem Jahre
das Stadtwappen Verwendung Endet (Abb. 35).
In der Planer Stadtmarke wurde das Herrschaftswappen verwendet
(Abb. 36), in Böhmen der einzige Fall, in welchem das Stadtwappen nicht
benützt wurde.
Schwer zu bestimmen war die Stadtmarke von Budweis. Hier finden
wir den Löwen im offenen Tor (Abb. 37), während das Stadtwappen den
Löwen in einem Schildchen in der Stadtmauer zeigt.
Die sonstigen Stadtmarken stimmen mit dem Stadtwappen überein.
I-Iäulig finden wir in der Stadtmarke eine Jahreszahl, wahrscheinlich das
Abb. 2x. Schönfelder Arbeit
Jahr, in welchem der Zinngießer das Meisterrecht erlangte. Vereinzelt
sieht man auch die Anfangsbuchstaben des Tauf- und Zunarnens des Zinn-
gießers in der Stadtmarke.
DIE MEISTERMARKE.
Das Meisterzeichen hatte den Zweck, den Verfertiger der Arbeit für
die Zinnprobe zu kennen.
In der Meistermarke Enden wir den Anfangsbuchstaben des Tauf- und
Zunamens des Zinngießers, nach dem Jahre 1732 meistens den vollen
Namen. Häufig wurde auch eine Kanne als Handwerkszeichen hinzugefügt.
Dann nahm man irgendwelche dem gewöhnlichen Leben, der Mythologie
oder Allegorie entnommene Dinge als Schildzeichen hinzu. Nach dem Jahre
1732 finden wir in der Meistermarke der Städte Schlaggenwald, Schönfeld
und Umgebung sowie Karlsbad die Königskrone.