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des I-Iofkommerzienrates vom I8. Mai 1772," „daß bey der Zurückreise
Sr. Mayst. des Kaisers von dero Krönung (1765), Allerhöchst Dieselbe den
Augenschein von der Linzer Fabrik genommen, und über dieselbe nicht nur
ihre Zufriedenheit bezeiget, sondern auch Ihrer May. der Kaiserin, Königin
angerathen hätten, mehr dergleichen Filial-Fabriken errichten zu lassen.
Allerhöchst: Dieselben
hätten dem Hofrathe v. Mayer
davon Erwähnung und dazu
den Auftrag gemacht, da denn
zuerst das Schloß Ebersdorf in
Vorschlag gekommen, dieser
[Auftrag] aber anderweiter
Ursachen wegen unbefolgt
geblieben sey.
Endlichen hätten Ihre
Mayst. ihnen Mayer und
Stegner das Meidensische
Haus" zu Meidling mit der
Bedingniß angetragen, da-
selbst mit I-Iülfe der Linzer-
eine Filial-Fabrike zu er-
richten; jedoch dergestellt, daß
das Bad beybehalten werde."
Es scheinen Stegner und
Mayer, der damals auch der
Fabrik angehörte, ingewissem
Sinne Besitzer des Hauses
geworden zu sein, da wir
späterw" hören, daß ihnen
ein jährlicher Bestandzins ver-
abfolgt wird und sie bei der
Auflösung dieser Filialfabrik
eine Entschädigung erhalten.
Die umfangreichen Ge-
bäude und sonstigen Fabriks-
Abb. 7. „Teppich, unaufgeschnitten, Grund blau mit gelbbraunem
Dessin, 1820", 1]", der wirklichen Größe
anlagen, die über 52.000 H. kostetenj wurden jedenfalls auf Staatskosten
errichtet. Der Erfolg der Wiener (Meidlinger) Nebenfabrik hat jedoch den
Erwartungen nicht entsprochen; so hören ,wir in einem Berichte des
Kommerzienrates Anton Puchberger aus dem Jahre 176921? „Die Meidlinger
i" Nr. a5 vom Juni x772.
i" Meidens offenbar der Maler Martin Meylens, 1696 bis 1770.
"n Nr. 25 vom Juni 177:.
1' Vortrag des Kommerzienrates vom 16. März 177: (Nr. 27 vom April r77z).
H A. n. 0., Nr. 50. Bericht über die mit dem Hofdekrete vom 24. juli 1768 geforderte „Inventur und
Untersuchung" der Linzer Wollenzeugfabrik.