Brussa-Seide.
Von Carl Schwab,
Icais. deutschem Vice-Comul in Brussa.
Mit Hinweis auf die im Cercle oriental des Herrn Dr. Hardt aus
gestellten Muster.
Einleitende historische Rückblicke.
Nachdem in der Regel im Juni die Cocons-Ernte stattfand,
war es bei jedem Züchter Sitte, dass er von seiner Ernte eine
erforderliche Anzahl gut gediehener Cocons auswählte, um daraus
die zur nächstjährigen Zucht benöthigten Raupeneier zu ge
winnen.
Er gab hiefiir den Vorzug den zuerst eingepuppten Cocons.
Althergebrachtes und einheimisches Verfahren zur
Gewinnung der Raupeneier.
Das hierbei angewendete Verfahren war ein ganz einfaches,
ungekünsteltes, wurde aber von Haus zu Haus in verschiedener
Weise gehandhabt. Man brachte die Cocons zunächst in einen
kühlen und dunklen Raum, wo man sie dann auf eine Schiffs
matte ausbreitete. Oder man fasste sie sorgsam an Fäden auf,
die man vermittelst einer Nadel ganz leicht durch die äusserste
Hülle zog; und hing sie dann an die glatten Wände auf. Letzteres
schon auch, um sie so leichter vor Ratten zu schützen. Sobald
nun die Schmetterlinge auskrochen, brachte man die Paare auf
ein Tuch, das entweder auf dem Boden oder auf einem Tische
ausgebreitet war; oder auch in der Weise, dass man die vier
Enden, das Tuch ein wenig anspannend, anband. Hier kreuzten
sich nun die Schmetterlinge und legten die Weibchen die Eier.
Diess wurde mehr oder weniger überwacht. Die Eierlegung findet