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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 9 und 10)

Es wurde also der „mit so vielen schätzbaren Kenntnissen im Fabriks- 
fache ausgerüstete" Direktor der k. k. Porzellan-, Gußspiegel- und Smalte- 
fabrik Regierungsrat (bald darauf Hofrat) Andreas Baumgartner, der früher 
schon entsprechende Vorschläge erstattet hatte, aufgefordert, nach Linz zu 
reisen und eingehend zu berichten, wie die bauliche Herrichtung der für den 
Betrieb übrigbleibenden Gebäude, die Einreihung des Personals (eine sehr 
schwierige Frage wegen der zahlreichen nötigen Ruhegehalte), der Absatz 
der Vorräte und das Rechnungswesen einzurichten seien, sowie um die 
„Instructionen" für den Direktor und die Angestellten auszuarbeiten.- 
Aus einem Berichte der Hofkammer vom 4. Dezember 1838, der selbst 
wieder Baumgartners Urteil über einen Bericht der Linzer Direktion um- 
faßtff erfahren wir dann: 
„Mit dem Anfange des Verwaltungsjahres 1839 [das ist mit I. November 
desjahres 1838] sey die Tuchmanufactur in allen ihren Theilen gänzlich auf- 
gelöst, die Z eugfabrik auf die Erzeugung der zum Drucke benötigten Bar- 
kane" beschränkt worden, und nur die Teppichfabrik und die Druckerey 
werden fortbetrieben. 
Diese Regeneration der k. k. Fabrik sey ganz spurlos bewerkstelligt 
worden, so daß außer wenigen wegen Alter und Gebrechlichkeit ohnehin 
ganz erwerbsunfähigen und der höheren Gnade bereits empfohlenen Indivi- 
duen Niemand außer Verdienst gesetzt werde. t 
Ein großer Theil der rüstigeren Zeugweber werde bey der um 17. Stühle 
erweiterten Teppichmanufactur verwendet, und der Rest derselben habe in 
Privatfabriken Arbeit gefunden. 
Die älteren zur Stuhlarbeit nicht mehr geeigneten Weber seyen mit 
Teppichspullerey belegt, und die Tuchweber zur Barkanfabrication ver- 
wendet worden. 
Die Aussichten für die neuorganisierte Arbeit und zwar insbesondere 
für die Teppich-Erzeugung stellen sich äußerst günstig dar. 
Trotz der Vermehrung der Teppichstühle sey die k. k. Fabrik nicht im 
Stande, die gemachten Bestellungen zu befriedigen, so zwar, daß eine 
abermahlige Erweiterung dieses Manufacturzweiges unerlässlich und die 
Anschaffung mehrerer neuer Teppichstühle ein dringendes Bedürfniß sey.""'"" 
Wenn nun diese Anstalt von der Last einer unverhältnißmässigen Regie 
entbunden werde, so sey mit Bestimmtheit vorauszusehen, dass dieselbe 
nicht nur wieder einen Ertrag abwerfen, sondern auch ihre frühere Wichtig- 
keit erlangen werde." 
l 
i Nr. 550 vom November 1838. 
H Barcan, Baracan, Perkan, ein Wollenstcft" aus grobem Gespinst, leinenanig gewebt; siehe Keeß, 
a. a. 0., Seite 256. 
v" ln einem Zusatze der Bofkammer heißt es: 
„Bisher wurden im Durchschnitte jährlich verkauft: 
25.000 Ellen Teppiche, die Elle zu 212i . . . . . . . mit 5z.5oof 
860 Stück Barkane a 20 Ellen. die Elle a '-'_,f . . . . „ xx.433f 
und x.5oo Tischdecken, das Stück mit xof . . . . . . . „ x5.ooof 
zusammen . 88.g33fjährlich."
	        
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