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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 9 und 10)

Ein Schreiben des Direktors des polytechnischen Instituts, Josef Prechtel 
(aus Wien, vom 21. April 182g) an die Hofkammer betont, daß nach der 
„Verfassung des k. k. polytechnischen Institutesi . . . . ein wesentlicher 
Karakter der . . . . Sammlung die chronologische Anordnung sey, verrnöge 
welcher sie ein historisches Tableau der National-Industrie, den jedesmaligen 
Stand der GewerbsKultur zu einer bestimmten Zeit und vergleichsweise die 
Fortschritte derselben in den einzelnen Zweigen darstellt. Deshalb behaupten 
in dieser Sammlung auch die ältern Sachen immer einen historischen Werth, 
und sind nothwendige Vergleichspunkte für die wirklichen Fortschritte der 
einzelnen Industriezweige . . . . Soll nun diese Sammlung ihren Zweck ferner 
erreichen; so ist es nothwendig, daß ihr von den einzelnen Fabrikationen, 
solche Musterstücke fortlaufend hinzugefügt werden, welche einen wirklichen 
(nicht etwa bloß in Form und Mode begründeten) Fortschritt in der Fabri- 
kationsweise beurkunden. Als Zeichen solcher Fortschritte dürften nun aller- 
dings die in der k. k. Linzer-Wollenzeugmanufaktur seit einiger Zeit mit 
Auszeichnung verfertigten Thier- und Blumenstücke (von denen die Samm- 
lung noch keine Muster besitzt) angesehen werden." 
Direktor Katzinger wird daraufhin von der I-Iofkammer beauftragt, einen 
Tier- und einen Blumenstückteppich abzusendenf" 
Im Jahre 1834 "i": überreicht die provisorische Direktion der Hofkammer 
„ein Exemplar ihrer neuesten Producte in dem Zweige der bisher in den 
k. k. österr. Staaten noch wenig ausgeübten Kunstweberey mit der Bitte, 
dasselbe in die Gewerbs-Producten-Sammlung des k. k. polytechnischen 
Institutes aufnehmen zu lassen . . . .". 
Nach der Umschrift handelt es sich „um ein nach Goblin-Art [mit 
der Hand] gearbeitetes Pferdchen". Und aus einem weit späteren Gesuche 
Helms erfahren wir, daß „das Tableau in Gobelinweberei, ein Pferdchen dar- 
stellend, das sich im technischen Kabinet Sr. Majestät befinde", eine tech- 
nische Leistung Helms ist-f Die Hofkammer bezeichnet es „als wohl- 
gelungenes Probestück"; doch wurde durch ein I-Iofdekret vom 26. Mai 1834 
angeordnetJ-i- daß für die Wiener Gewerbeausstellung des Jahres 1835 
größere Musterstücke der Kunstweberei „a la Gobelin" und „nach einem 
ausgezeichneteren Tableau", als das auf Gobelinart ausgeführte Pferdchen 
wäre, herzustellen seien. Die Direktion trat daraufhin mit dem Professor 
und Schloßhauptmann Peter KrafTt in Verbindung, der ein in der k. Galerie 
1' Liegt gedruckt (Wien, 1818, bei Gerold) dem betreffenden Akte (Nr. 597 vom Mai 182g) bei. 
"' Nr. 708 vom August 182g. Die Fabrik zeigt an, daß sie „zwei Exemplare von Shawlteppich" als eine 
unentgeltliche Gabe an die Direktion des polytecbniscben Instituts zur Aufstellung in dem Fabriksprodukten- 
kabinett abgegeben habe. Wert zusammen: r5 H. 40 kr. K. M. - Im jabre 1820 (Mai-Protokoll von Linz, 
Punkt 334 und 337 in Nr- 195 vom August man) wurden auch an das "Technische Kabinet" des Kronprinzen 
Ferdinand Muster mit einer "Beschreibung des Etablissement (zur Verfassung eines Haupttableau)" übergeben, 
Im Jahre 1833 (Nr. 236 vom Jänner und x74 vom März 1833) wurden dem polylechnischgn Institut zwei 
Modelle von Jacquaxdschen Webstühlen zugewiesen, die man angefertigt hatte, 
A. H. Hofes und Hoher Herrschaften den Mechanismus erklären zu können". 
"W Nr. 604 vom Mai 1834. 
1- Nr. ng vom April 1840. 
H" Nr. 34g vom November m34. 
„um bei der Anwesenheit des
	        
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