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Ich glaube, dadurch die oberitalienische Herkunft des Preßburger
Leuchterpaares zur Genüge bewiesen zu haben. Freilich bleibt die Frage
offen, wann und wie diese zwei Prachtstücke Fontanas nach Ungarn
gekommen sind, eine Frage, deren Beantwortunguns vielleicht einmal die
Lokalforschung durch Entdeckung einer Urkunde möglich machen wird.
Vorläufig kann ich nur darauf hinweisen, daß Fontana von Haus aus Stein-
Schneider und Medailleur war und daß uns von ihm Medaillen erhalten sind,
die zu Ungarn in Beziehung gebracht werden können. Lomazzo bespricht
in seinem „Trattato della Pit-
tura" eine Medaille von_Fon-
ta_na auf Fernando Francesco
d'Avalos, Herzog von Pesca-
ra, gestorben 1571, die auch
von Armand diesem Künstler
zugeschrieben wird? Aber
auch der Künstler, der mit
der Abkürzung ANIB seine
Medaillen bezeichnete und der
nach Milanesi von Armand"
als Annibale Borgognone da
Trento "i": angesprochen wird,
ist, wie es bereits Bolzenthali
getan hat, mit unserem Anni-
bale Fontana zu identifizieren,
was sicher nicht schwerfallen
wird, wenn man die hier noch
zu besprechende Medaille auf
G. B. Gastaldi mit jener
des d'Avalos vergleicht. Die
Medaille auf den Feldherrn
Karls GlOV. Bütt. Gastaldi, Abb. 7. Preßburg, Dorn, Leuchterfuß
Grafen von Piadena, gestorben
1562, hat auf dem Avers um das Porträt des in hohem Alter dargestellten
Feldherrn folgende Aufschrift: IO - BA - CAS - CHR -V - CAES - FER - RO -
REG - ET - BOE - RE - EXERCIT - DVX--ANIB - Auf dem Revers ist
eine Landschaft mit einer nackten liegenden Frau, die eine Krone hält,
und eine Waffentrophäe dargestellt. Im Vordergrund eine kleine liegende
Figur, als Personifikation des Flusses Maros. Die Aufschrift lautet: TRAN-
SILVANIA-CAPTA--MAVRVSCIVS. Bolzenthal bemerkt darüber: „Die
' Armand, Les Medailleurs imliens, Paris 1883, Band l, 253, r.
'"" Annand, op. ein, Band l, x75, x.
"u" Von Annibale Borgognone du Tremo wissen wir nur, daß er Kanonenrohre für die Herzog: von
Ferrara gegossen hat und daß er in ihrem Dienste x57: gestorben ist. Gesicherte Medaillen von ihm sind nicht
bekannt. Es liegt aber auch kein Anlaß vor. ihm Medaillen zuzuschreiben. '
1' H. Bolzenthzl, „Skizzen zur Kunstgeschichte der modernen Medaillenubeir", Berlin 1840, Seite .162.