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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 9 und 10)

Leuchter inbegriffen, be- 
nützt; kurz, die Leuchter 
in Preßburg seien Kopien 
oder Varianten nach den 
Exemplaren in Pavia. Ab- 
gesehen von der techni- 
schen Beschaffenheit der 
PreßburgerStücke und auch 
abgesehen von ihrem rein 
cinquecenteskenStilcharak- 
ter, wäre diese Hypothese 
doch ziemlich weit herge- 
holt. Es wurde angenom- 
men, Donner habe in seinen 
Lehr- und Wanderjahren 
Italien besucht. Tietze- 
Conratf die den Ursprung 
des  dieses Künstlers Abb. 8. Preßburg, Dom, Leuchlerfuß 
ergründen wollte, hat auf 
Venedig hingewiesen, ihm sogar in Venedig Werke zugeschrieben. 
Dokumentarisches über einen Aufenthalt Donners in Italien fehlt aber 
vollkommen. Sein von Tietze-Conrat festgestellter Zusammenhang mit 
der Kunst Venedigs kann aber bei der Internationalisierung der Kunst im 
XVIII. Jahrhundert und namentlich mit der italianisierenden Kunst- und 
Kulturrichtung Österreichs im Settecento auch ohne Aufenthalt in Italien 
gedeutet werden. Genug italienische, namentlich oberitalienische Künstler 
waren während des XVII. und XVIII. Jahrhunderts in Österreich beschäftigt 
und hatten hier neue Kunstformen eingeführt, so daß es nicht schwer fällt, 
die italianisierende Note in den Werken Donners damit vollauf erklären 
zu können. Und was hindert uns schließlich, gerade in den Preßburger 
Leuchtern des Fontana eine Quelle zu erblicken, aus der Donner - von 
den italianisierenden Vorbedingungen seiner Kunst dazu bestimmt - Neues 
für seine weitere Tätigkeit schöpfen konnte? 
 
"t E. Tietze-Conrat, „Georg Raphael Donners Verhältnis zur italienischen Kunst", Kunstgeschichtliches 
Jahrbuch der k. k. Zentralkornmission, Wien 1907. 
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN Sfv VON 
HARTWIG FISCHEL-WIEN Sie 
SEZESSION. HERBSTAUSSTELLUNG. Nach langer Pause tritt die Ver- 
einigung bildender Künstler Österreichs, Sezession, wieder im eigenen Heim vor das 
Publikum. Und als ob die Zwischenzeit, die so manche Lücke in ihre Reihen riß, so manchen 
zwang, dem Kriege nachzuziehen, doch wieder auch für andere eine Zeit der Sammlung 
und Selbstbesinnung geworden wäre, zeigt die Schaustellung eindringlichere Züge als 
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