nach photographischen Aufnahmen hergestellt. So zieht eine große Folge bedeutender
und berühmter Namen an uns vorüber, deren Klang uns mehr durch die Eigenart der
Schriftzüge und Äußerungen als durch das Lichtbild lebendig wird. In der Schrift liegt oft
viel von der Persönlichkeit des Schreibers. Manches auch in der Wahl der Worte. Darum
wird diese Sammlung sicher ihre Freunde finden und wird alle jene interessieren, die "den
aktiven Kräften des großen Ringens auch eine persönliche Teilnahme entgegenbringen,
die mehr von ihnen zu erfahren strebt, als der Fernstehende leicht erreichen kann.
IE GRIECHISCHE PLASTIK VON EMANUEL LOWY. Von diesem
Handbuch, dessen Erstausgabe bereits in diesen Blättern (XIV, x91 x, Seite 32 u. f.)
durch Josef Folnesics gewürdigt wurde, ist vor kurzem eine zweite Auflage" erschienen.
Die Scheidung in einen Textband und einen mit zahlreichen, allerdings sehr stark (auf ein
Zwanzigstel der Originalgröße) verkleinerten Abbildungen versehenen Tafelband hat sich
sicherlich als sehr praktisch erwiesen für eine gut orientierende und übersichtliche Dar-
legung der künstlerischen und historischen Entwicklung der griechischen Plastik. Und
wenn die Bilder auch recht klein sind, so erfüllen sie dennoch den Zweck der augen-
blicklichen Orientierung; sie sind doch mehr oder weniger nur Erinnerungsbilder an
schon bekannte Werke, die außerdem dern Suchenden sehr rasch und mühelos anderwärts
zur Verfügung stehen. Den I-Iauptwert des Büchleins bildet die vortreffliche und klare Ein-
führung iin das augenblickliche Wissen der Archäologie von der hellenischen Plastik. Im
Mittelpunkt der Darstellung stehen die machtvoll führenden Meister, ein Phidias, Skopas
und Praxiteles, die den allgemein gültigen und verehrten Typus des Griechentums in der
Kunst geschaffen haben. Nach rückwärts in die Anfänge hinunter und hinauf in die Folge-
zeit legt die Darstellung Löwys Zusammenhang und Verbindung vollkommen klar und
erkenntlich dar. B.
ETER FLETTNERS HOLZSCI-INITTE. Im Anscblusse an seine im
x67. Hefte der „Studien zur deutschen Kunstgeschichte" (Straßburg, J. 1-I. Ed. Heitz)
begonnene eingehende Untersuchung des Holzschnittwerkes Peter Flettners führt Heinrich
Röttinger im x86. Hefte der genannten Sammlung die kritische Sichtung der Holzschnitte
dieses Nürnberger Meisters zu Ende. Röttinger bespricht in seiner neuesten überaus gründ-
lichen Arbeit zunächst die Holzschnitte zu den „Zwölf ersten deutschen Königen" des
Burchard Waldis (Nürnberg, Guldenmundt, x 543), deren erster das Monogramm Peter
Flettners trägt, von denen er jedoch Flettner nur zwei beläßt, die übrigen aber Erhard
Schön, Virgil Solis und Hans Brosamer zuteilt, weiters die namentlich durch Graf Breunner-
Enkevöerths Publikation bekannte Folge der Landsknechte, von der er übrigens nur zwei
Blätter (I. 8 und III. 2 des erwähnten Werkes) als Originalarbeiten Flettners gelten läßt.
Hierauf behandelt Röttinger eine Reihe bisher Flettner zugeschriebener Holzschnitte und
stellt dann eine Anzahl unbeschriebener, zumeist für Flugblätter entstandener Arbeiten des
Künstlers zusammen. Schließlich gibt er unter gewissenhaftester Benützung der bezüg-
lichen Literatur ein 70 Nummern umfassendes Verzeichnis aller in Originalen oder in
Kopien erhaltenen echten Holzschnitte Peter Flettners. x8 Abbildungen nach bisher nicht
reproduzierten Holzschnitten Flettners sind der für einschlägige Studien ungemein förder-
lichen und höchst verdienstlichen Arbeit angefügt. R_r.
EINE TYPOGRAPHISCI-IE MÜSTERLEISTÜNG ist neuerlich aus der
Abteilung für Kriegsinvalide der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in
Wien hervorgegangen, eine Auswahl von Richard Schaukals „Kriegsliedem aus Oster-
reich". Das äußerst gefällige Büchlein ist als einmaliger Privatdruck in nur 300 numerierten
Exemplaren hergestellt worden. '
" Zwei Bände. Band l Text, Band II mit Abbildungen auf Tafeln. Leipzig, Klinkhardt und Biermann.