italienischenQuat-
trocento ist vor
allem die kleine
Gruppe einer
Europa mit dem
Stier zu nennen,
die Meller über-
zeugend auf Ber-
toldo di Giovanni
bestimmthaLMan
vergleiche nur
für die wunder-
volle Zusammen-
fassung von Tier
und Reiter und
die lebendige Be-
wegung den herr-
lichen Löwen-
kampf der Samm-
lung Foulc in Pa-
ris, für die Model-
lierung von Bei-
nen und Armen
denberittenenwil-
den Mann im Mu-
seum Estense zu
Modena, für die
Haarbehandlung den Wiener Bellerophonl und für die Drapierung des
Gewandes das Madonnenrelief in der Sammlung Benda zu Wien." Der
für Bertoldo selten scharfe Guß ist vollkommen Adurchzliseliert. Die völlige
Geschlossenheit der Gruppe und der edle Zusammenklang der Linien wird
in erster Linie erreicht durch das jähe Zurückwerfen des Stierkopfes. Dieses
Motiv aber stammt ursprünglich nicht von einer Europa-Darstellung, sondern
von der stiertötenden Nike der Nike-Balustrade in Athen, von der Bertoldo
vielleicht eine der vielen neuattischen Nachbildungen gesehen hat. Auch die
Wildheit in Bewegung und Aktion dieser Europa dürfte so zu erklären sein.
Eine ähnliche Verschmelzung des Europa-Motivs mit dem der stiertötenden
Nike hat Tietze in Annibale Carraccis Galerie im Palazzo Farnese nach-
gewiesenfu": In die Werkstatt Andrea Verrocchios führt uns die 42 Zenti-
meter hohe Bronze des Knaben mit dem Delphin. Das Motiv ist der
Lionardo da Vinci, Modell zum Trivulzio-Denkrnal
"' Alle drei abgebildet auf Tafel IX, XIII und XIV bei Bade. „Die italienischen Bronzeszatuenen der
Renaissance", Berlin xgo7.
"i Abgebildet im Katalog der Vente Aynard, Paris 1914, als „läcole de Donatello". Von Bode auf
Bertoldo bestimmt.
"M „Jahrbuch der kunsthislorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses", XXVI, Seite 83.