Die künstlerische Einflußnahme ist häufig wohl persönlich gefärbt,
kann aber, durch die Richtlinien des Zeitgeschmackes beengt, nicht sehr
weit abschwenken.
Die Hohenberg und Nigelli, die Nobile, Montoyer, Kornhäusel, Hardt-
muth, Schemerl und andere weisen jene starke innere Verwandtschaft auf,
wie sie nur durch gemeinsame Ziele, durch stark einwirkende zeitlich und
örtlich bedingte Verhältnisse ähnlicher Natur hervorgerufen werden kann.
Wohl in keiner Kunstperiode neuerer Zeit geht die Leistung der einzelnen
so sehr in der allgemeinen Zeitrichtung auf wie damals.
Daß dieser Zug dann zu einer Tyrannei baubureaukratischer Gesinnung
trieb und endlich unter P. Sprengers Diktatur eine lebhafte Gegenbewegung
zeitigte, die siegreich blieb, erzählt die Wiener Baugeschichte (Altlerchen-
felder Kirchenbau).
Die Bauwerke, von welchen wir ausgingen, fallen noch in eine Periode
ruhiger und gleichmäßiger Entwicklung. Wenn wir die Arbeiten in Karlsbad
verfolgen, so werden wir eine Beeinflussung von auswärts konstatieren
müssen. Dort handelte es sich auch nicht um eine völlige Neugründung in
einfachem, vielfach ebenem Bauterrain, sondern um eine ältere Stadtanlage,
die sich auf steilem Hang längs eines relativ schmalen Flußlaufes aufbaut.
Nur die merkwürdigerweise gerade längs des Flusses aufgetretenen Quellen
gestatteten eine freiere Entwicklung von Kolonnaden und Tempelbauten,
während die im Weichbilde der Stadt auftretenden Quellen ein viel
beengteres und bewegteres Bauterrain besaßen. Dafür bot die Umgebung
vielfachen Anlaß zu kleinen überraschenden, in die schöne Natur gestellten
Karlsbad. Schloßbrunnen, früherer Zustand