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Objekten. Außerdem war der besonders starke Verkehr, der frühe Zustrom
größerer MitteIAder baulichen Entwicklung wieder günstig. Und so hat
manche Anlage in raschem Wechsel Neubauten, Erweiterungen, Umbauten
erfahren. Erst in jüngster Zeit ist wieder eine wichtige Umgestaltung
erfolgt, welche für unseren Fall das besondere Interesse bietet, daß ein
Baukünstler von Rang die Aufgabe löste, die vorhandenen alten Reste zu
schonen und ihre Einfügung in ein einheitliches Gesamtbild mit Wahrung
des ursprünglichen Charakters zu bewirken.
Friedrich Ohmann schrieb selbst über seine Intentionen bei dieser
Arbeit. „Die Zeit der Dreißigerjahre, eine Zeit stärkerer baulicher Ent-
Karlsbad, Markt, gegenwärtiger Zustand (Umbau von Obmann)
Wicklung der Bäder, schuf einen Typus bescheidener Nützlichkeit. An
den Zauber dieser schlichten Erscheinung anzuknüpfen, diese ,sonnigen
Fleckchen' unserer Badeorte festzuhalten war mein Bestreben. Es galt den
Versuch, den Sinn für schlichte ruhige Poesie, die jenen älteren Bade-
anlagen eignet, neu zu erfassen. Der Reiz des letzten vorhandenen Restes
der alten Anlage bedang eine besondere Vorsicht bei der hinzugefügten
neuen Anlage, es mußte alles geschehen, um den Gesamteindruck von
früher, den Zusammenhang mit dem Stadtturm und seinem Felsenunterbau
zu erhalten." Wie dies geschah, ist aus der obenstehenden Abbildung zu
erkennen, auf welcher der Schloßbrunnen in seinem jetzigen Zustand mit
der Marktplatzanlage dargestellt ist. _
Die Geschichte der älteren Karlsbader Bauten weist in mancher Hinsicht
Interessantes auf, weil hier mehr Einzelheiten bekannt sind; die Chronik von