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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 1 und 2)

Abb. 24. Pfeifen- 
kopf mit Relief- 
bildnis der Köni- 
gin Luise, Berlin, 
um 1810 (Hohen- 
zollem-Museum) 
 
 
Abb. 25. Pfeifen- 
kopf mit Reliefbild- 
nis Friedrich Wil- 
helms 111., Königs 
vonPreußen,Berlin, 
um r8ro (Hohen- 
zollern - Museum) 
hier zu beobachtende, übrigens schon früher 
geübte Verfahren der Anbringung der kleinen 
Reliefbildnisse auf Obertassen in einer ge- 
schmackvollen Umrahmung hat sich noch 
etwa dreißig Jahre lang behauptet und wird 
neuerdings wieder in ähnlicher Weise an- 
gewandt. Das Königin Luise-Relief, von dem 
noch vier Varianten bekannt sind, schmückt, 
von einer Immortellenbordüre und der In- 
schrift „Sie lebt auf immer in den Herzen 
treuer Patrioten" umgeben, auch die Gedächt- 
nistassen mit hellgrauem Grund und den Ge- 
burts- und Todesdaten der Königin im Spiegel 
der Unterschale, die unmittelbar nach ihrem 
Tode in größeren Mengen angefertigt wurden 
(abgebildet Seite 262, vgl. auch Abb. 1), und 
mannigfache andere Tassen, die ihrem An- 
denken gewidmet sind (Abb. 5 und 7). Die 
oben angezogene Rechnungsakte notiert etwas 
später eine Zahlung von zweihundert Reichs- 
talern an den Modellmeister Riese „für die 
zum Geburtstag Seiner Majestät des Königs 
angefertigten Büsten und Basreliefporträts der 
königlichen Kinder". Es unter- 
liegt keinem Zweifel, daß es sich hier ebenfalls um Arbeiten 
von Leonhard Posch handelt, die Riese für die Zwecke der 
Manufaktur nachgebildet hat, zumal das Honorar sonst in 
keinem Verhältnis zur Leistung stände. Die kleinen Büsten 
finden wir auf dem stumpfblauen Grund einer Vase wieder, die 
im Charlottenburger Schloß aufbewahrt wird (Abb. 8). Eine 
ähnliche Vase vom gleichen Modell, die auf der Akademie- 
Ausstellung von 1810 ausgestellt war, wird im Ausstellungs- 
katalog unter Nummer 232 folgendermaßen beschrieben: 
„Eine große Vase mit den Profilstandbildern der höchst- 
seligen Königin Luise Majestät und höchstderselben sieben 
Kinder aus Biskuit-Porzellan auf gelblichem Steingrunde. 
Über denselben schwebt auf mattgoldenem Grunde ein Kranz 
von jungen Rosen, gleichfalls aus Porzellanbiskuitmasse, von 
Fischer angefertigt. Bronzeartige Adler, statt der Henkel, 
halten in ihren Schnäbeln Myrthenzweige und in ihren Klauen 
ein bronzeartiges Gehänge von Eichenlaub. Von Herrn 
Modellmeister Riese ausgeführt." 
Die Basreliefs der sieben Königskinder, in der Reihen- 
folge der Geburt kreisförmig um die Bildnisse der Majestäten 
 
Abb. 26. Pfeifen- 
kopf mit Relief- 
bildnis der Köni- 
gin Luise, Berlin, 
um r8ro (Hohen- 
zollern-Museum)
	        
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