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ausstellung der Porzellanmanufaktur im Berliner Kunstgewerbemuseum 19 r 3
war eine um 1815 entstandene Vase (von gleicher Form wie die abgebildete
Vase des Charlottenburger Schlosses) ausgestellt, die den König Friedrich
Wilhelm III. als Sieger
feiert. Zwei Genien be-
kränzen mit einem Lor-
beerkranz sein auf der
Leibung des kraterför-
migen, vergoldeten und
graviertenVasenkörpers
angebrachtes vergol-
detes Porträtrnedaillon,
dem auf der Rückseite
ein von Trophäen in
Grisaillemalerei umge-
benes, ovales, goldenes
Schild mit dem Eisernen
Kreuz, der Jahreszahl
Abb. 37. Oppenfeld, Berlin, 182g
r815 und dem gekrön-
ten Namenszug F W
entspricht (Abb. 20).
In den Zwanziger-
und Dreißigerjahren des
XIX. Jahrhunderts sind
schließlich die Posch-
Bildnisse als selbstän-
dige Zierstücke für den
Wandschmuck beliebt
gewesen, nicht in recht-
eckigerUmrahmung wie
die Königin Luise-Re-
liefs aus dem Anfang
des zweiten Jahrzehnts,
sondern als Rundmedaillons auf lichtgrauem, blaßgelbem, hellblauem oder
auch weißem Biskuitgrund, in vergoldeter Bronzefassung oder umrahmt von
einer glasierten glatten Proiilleiste, zuweilen in Verbindung mit einem Perl-
stab oder auch von einem stilisierten Eichenkranz umgeben (Abb. 27 und 28).
In das Modellbuch der Manufaktur sind die kleinen Relieibildnisse nach
Posch nicht aufgenommen, und es ist beklagenswert, daß auch kein anderes
Verzeichnis dieser Modelle erhalten ist. In der Mustersammlung der Fabrik
sind nur etwa 90 Gipsabgüsse und x50 Biskuitausformungen der Posch-
Reliefs meist auf leicht gewölbten Scherben und oft derselbe Kopf in ver-
schiedenen Größenverhältnissen vorhanden, die den großen Umfang und
die Vielseitigkeit ihrer Verwendung ahnen lassen, ohne wohl auch nur
annähernd den Bestand an diesen Modellen zu erschöpfen. Abgesehen
von den bereits erwähnten Köpfen, die hier zum
großen Teil wieder begegnen, notiere ich - soweit
möglich unter Beifügung des Entstehungsdatums -
die folgenden Namen, deren Identifizierung einiger-
maßen gesichert erscheint?"
1. Von Fürstlichkeiten: Prinz
und Prinzessin Albert (Albrecht) von
Preußen (1831), Prinzessin Alexan-
drine von Preuß en (x82 3), Prinz Louis
Ferdinand (Abb. 30), Prinzessin Elise
Radziwill, Prinzessin Wanda, Prinz
" Für mehrere Feststellungen bin ich dem
Direktor beim Königlichen Miinzkahinett irn Kaiser
Friedrich-Museum zu Berlin Herrn Professor Mena-
dier zu höflichstern Dank verpflichtet.
Abb. 38. Karl Ferdinand
-von Graefe, Genera!-
arzt, Berlin, 1827
Abb. 39. Moses Mendelssohn,
Berlin, r 82g
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