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Die Breslauer historische Ausstellung xgxg. Raum 20: Österreich
wetteiferten die Stände des Landes mit ihren begüterten, von der großen
religiösen Bewegung des Reiches ergriffenen Adelsgeschlechtern und auch
die Bürger von Graz und den anderen Städten des Landes begannen sich
aus ihrer spießbürgerlichen Unfreiheit emporzurecken. Soviel tüchtige
Künstler und Handwerker, darunter auch Goldschmiede, wie damals gab es
bis ins XIX. Jahrhundert nicht im Lande.
Auf diese kurze Glanzperiode folgte eine lange Zeit der Stagnation,
der stillen Beschaulichkeit des Provinzlebens. Erst mit der Wende vom
XVIII. zum XIX.Jahrhundert wird es wieder langsam besser. Die Beseitigung
der Fesseln des Zunftzwanges wirkten auf das Handwerk belebend, fähige
und unternehmende Meister konnten nun leichter vorwärtskommen und es
begannen namentlich unter dem zielbewußten Patronat Erzherzog Johanns
die halbverschütteten Quellen des Reichtums der Steiermark wieder kräftig
zu fließen.
Nach dieser kurzen Einleitung wenden wir uns zum Goldschmiedehand-
werk des Landes, welches seinen natürlichen Mittelpunkt in der Hauptstadt
Graz findet. Wie fast überall, sind auch in Steiermark die ersten Nachrichten
über die Existenz von Goldschmieden sehr dürftig.
In Schenkungsurkunden des Klosters Admont Endet sich das erstemal
im Jahre 1x52 ein Goldschmied „Fridericus aurifex" und bald darauf im