Aus dieser Mahnung erfahren wir, daß es
den Münzbeamten nicht mehr erlaubt war,
neben ihrem Amte ihr altes Handwerk zu
betreiben. Es wird nun dem Münzmeister dies
nochmals strengstens verboten, „widrigen-
Hans Zwigcm Große, Ehrpfmnig d" falls andere Mittel ergriffen würden". Aber
evangelischen Stiflssehule aus dem Jahre schon einen Monat später findet sich (2. Juli
'578' ma's" und R"e'ss'i" 1663) wieder ein Akt, der die Unzufriedenheit
der Regierung mit seiner Amtsführung bekundet. Er wird „wegen seiner
Langsamkeit im Münzwesen befragt und wie es wieder in besseren Stand
zu bringen wäre". Es muß nun zu einem Bruche zwischen der Regierung
und dem Khändlmayr gekommen sein, denn wir finden im Statthalterei-
archiv den Kontrakt zwischen der Innerösterreichischen Hofkammer und
dem Innerösterreichischen Hofpfennigmeister Sebastian Haydt von Haidegg,
„was gestalten ihm das Grazer Münzwesen zu bestreiten überlassen worden",
datiert vom 9. August 1664.
Ob Meister Khändlmayr freiwillig oder gezwungen auf die Münzmeister-
stelle verzichtete, konnte ich nicht ermitteln. Daß aber die Unzufriedenheit
mit ihm vollauf berechtigt war, geht aus einer nach seiner Amtstätigkeit
vorgebrachten Beschwerde hervor, welche vorn 28. August 1665 datiert ist
und die uns mitteilt, daß „dem gewesten Münzmeister Hans Caspar Khändl-
mayr eine Beschwerde wegen um 8 Gränn zu gering haltig ausgestickelte
Dukaten communiciert wurde". Ein Jahr später lesen wir im Totenbuche
der Grazer Stadtpfarre, daß Hans Caspar Khändlmayr am g. September
1666 bei St. Andrä begraben worden.
Über den I-Iofgoldschmied und späteren Münzwardein Hans Daimer
(Dämber, Thaner, Dambs, Thämer, Dämer), den Lehrmeister des soeben
besprochenen Münzmeisters Khändlmayr, linden wir in den Grazer Ehe-
matriken, daß er am 15. Februar 1615 als „Ihrer fürstl. durchl. Ferdinand des
Anderen Hofgoldschmied die tugendsame Jungfrau Anna Turnin (Durnessin),
der jungen Erzherzogin Maria Anna zu Österreich Kammerdienerin, des
weiland H. Johann ,Bapt. Dalatorre, gewester Bürger zu Radkersburg
Tochter" geheiratet hat. Im Statthaltereiarchiv in Graz liegen seine eigen-
händig geschriebenen Einladungen an die fürstliche Durchlaucht Erzherzog
Ferdinand und an die anderen Erzherzoge zu seinem „hochzeitlichen Ehren
und Freudentag". Es wird darin gesagt, daß „die Zusammenkunft beim b
alten Zwigott in der Hofgassen" stattfand. Dann
erfahren wir, daß ihm der Hofpfennigmeister
hiezu ein Hochzeitsgeschenk im Werte von 20 fl.
überreichte. Von seinen Goldschmiedearbeiten
hören wir leider gar nichts, wohl aber erfahren
wir aus einem I-Iofkammerakte vom 1. August
r 625, daß er, nachdem er schon eine Zeit hindurch
Hans Zwigott, Großer Ehrpfennig der
evangelischen Süftsschule aus dem
dem Wardeinsdienste fleißig und „bemühelich" Jahre 1539, Avers- und Reversseite