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mung noch nicht möglich angesichts der geringen Anzahl verwandter
Stücke; am ähnlichsten ist den beiden Figuren die Bronzestatuette eines
knienden Mannes im Berliner Museum, die im Kostüm und der Faltengebung
dem schreitenden Bauer recht nahesteht (Abb. 17, photographiert von
G. Schwarz-Berlin, Vöge, 483). Für die kleine Silbertigur der Sammlung
Pringsheim könnte
s
übrigens ein Entwurf "I-'
4."
von H. S. Beham an-
genommen werden.
Drei ovale Speck-
steinreliefs mit mytho-
logischen Darstellun-
gen (Abb. 18, 19 und 20)
dürfen wir als Guß-
modelle für Plaketten
oder Goldschmiedear-
beiten ansehen und bei
der großen Seltenheit
von solchen ist ihre
Veröffentlichung für
die Wissenschaft recht
wertvoll. Die beiden
querovalen Stücke zei-
gen uns jeweils eine ba-
dende oder schlafende
Nymphe,'die von einem
Manne belauscht wird,
und das dritte Relief
im Hochformat enthält
die Darstellung der an
den Felsen gefesselten
Andromeda, die von
dem aus den Wellen
auftauchendenDrachen
bedroht wird, während
oben aus den Wolken
der geflügelte Erretter in Miniaturgestalt herniederfährt, das Schwert in
der Rechten. Die Behandlung des Felswerkes und der Vegetation, die Stadt
im Hintergrund und die glatte typische Behandlung der nackten Körper reiht
diese Modelle einer ganzen Reihe von ähnlichen Stücken in Blei; Bronze-
und Silberguß ein, die wohl während der letzten zwei Jahrzehnte des
XVI. Jahrhunderts in süddeutschen Goldschmiedewerkstätten entstanden
sein dürften. Es ist interessant, hier anzumerken, daß solche Reliefs wie-
derum von den Elfenbeinschnitzern des XVII. Jahrhunderts als Vorlagen
Abb. 2x. Terrakottagruppe zweier Punen mit Lamm, in der Art des Jean
Baptist Pigalle (Galerie des Grafen Nostiiz in Prag)
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