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Kompromiß geschlosssen zu sein, aber doch der Weg zu dem Neuen und
Richtigen gewiesen. Wo dem Museumsleiter nicht wirklich alte Räume zur
Verfügung stehen, wie das zum Beispiel der sehr glückliche Ausnahmefall
in Lübeck ist, da sollte er ruhig auf diesen Vorteil verzichten und sollte sich
vom Architekten moderne Räume schaffen lassen, modern sowohl in ihrer
Gesamtanlage (was auch schon an dem Außenbau deutlich werden müßte)
wie in den Einzelformen, und müßte nur dafür sorgen, daß der Grundton
jedes Raumes, seine
Gesamtstimmung ein-
heitlich ist und seinem
Inhalt entspricht. Auch
diese Forderung ist in
manchen Räumen des
Märkischen Museums
schon erfüllt, sehr glück-
lich zum Beispiel in
dem Raume (Abb. 4),
der die Innungssachen
enthält. Hier ist mit
der Verwendung ein-
facher, ziemlich hoch
geführter Holztäfelung
in modernen Formen,
nur durch die richtige
Anlage der Raumform
mit Fensternischen und
einer durch den ganzen
Raum geführten Tafel
eine ebenso würdige
wie festliche Stimmung
erzeugt, wie sie all
diesem Prunkgerät al-
ter Innungsfeste ent-
spricht. Auch für die
prähistorische Abteilung (Abb. 5) hat man mit der strengen Wölbung der
Kellerräume den richtigen Grundton gefunden. Leichter war die Aufgabe zu
lösen, wenn man für die Anlage der Räume altes Material verwenden konnte.
So wurde der Raum des Porzellans (Abb. 6) mit einer köstlichen Wand-
dekoration, Gemälden aus dem Gesellschaftsleben in typischem Berliner
Rokoko, ausgestattet, so wurde ein Biedermeierzimmer (Abb. 7) eingerichtet,
das eine Hauptepoche Berliner Kultur sogleich vor uns lebendig werden
läßtf auch wurde, zur Veranschaulichung der bäuerlichen Kultur der Mark,
Abb. xo. Das Märkische Museum zu Berlin. Glaspokal von H. jäger, Berlin,
urn x7oo
"' Näheres über dieses Zimmer berichtet die (eine Studie von dem Leiter des Museums, Professor Pninwer,
in „Westermanns Monalshefxen", Jahrgang 62.