in diesem Mu-
seum die Erzeug-
nisse der volks-
tümlichen Hand-
werkskunstbeson-
dere Beachtung:
die prächtigen
schmiedeeisern en
Grabkreuze und
gußeisemenOfen-
platten, die einfa-
chen, aber charak-
tervollen Töpfe-
reien, die Truhen
mit Schnitzereien,
Einlegearbeiten
oder Beschlag-
werk. Aber auch
diekunstindustriel-
len Erzeugnisse,
besonders auf
dem Gebiete des
Glases und der
Keramik, sind
wohl geeignet,
das Vorurteil von
der Kunstlosig-_
keit der Mark zu
widerlegen. Weit über die Mark hinaus ging ja der Ruf ihrer Glashütten
(Potsdam, Grimnitz, Zechlin), die Kunkelschen Rubingläser gehörten schon
früh zum Inventar der Kunstkammern und vornehmen Sammlungen, aber
auch im Glasschnitt und -schliff entstanden höchst reizvolle Arbeiten, wie
zum Beispiel der Pokal (Abb. 10), der von der Hand des Heinrich Jäger in
Berlin um 1700 gefertigt wurdef Auf dem Gebiete der Keramik waren die
Abb. n. Das Märkische Museum zu Berlin. Porzellanfiguren von Fr. E. Meyer,
Berlin, x768
' mit dem Böttgerschen braunen Steinzeug konkurrierenden Erzeugnisse von
Plaue und die mehr allgemeine Gebrauchsware darstellenden F ayencen
von Rheinsberg schon länger bekannt. Neuerdings hat man auch, dank den
Forschungen Riesebietersf" den Fayencen von Potsdam mehr Aufmerk-
samkeit geschenkt und das mit gutem Recht, weil sie bei aller Einfach-
heit durch ihre ausdrucksvollen barocken Umrisse, ihre freie und lebhafte
Bemalung, ihre feine und klare Glasur, nicht geringe dekorative Wirkung
haben. Das Berliner Porzellan bedarf ja nur noch der Erwähnung. Es
' Vgl. R. Schmidt, „Brandenburgische Gläser", Berlin 1914, Seite 77.
i" O. Riesebieter, „Die Fayeneefabriken zu Berlin und Potsdam", „Cicercne", IV (igzz), Seite 9x5 6'.