wahrhaft monumen-
taler Brunnen an der
Spitze zahlreicher ähn-
licher Anlagen nörd-
lich der Alpen und ist
so gewissermaßen der
Ahnherr einer Reihe
nordischer Brunnen
geworden, unter denen
wir den Le op oldsbrun-
nen des Kaspar Gras in
Innsbruck und den be-
rühmten Neuen Brun-
nen Raphael Donners
in Wien nennen. Wie
neu und ungewohnt -
um nur eins hervorzu-
heben - die Klarheit
des Aufbaues und der
einzelnen Formen, die
Einfachheit und Be-
schränkung auf das Not-
wendige, der Mangel
an unnützen, schnör-
kelhaften Verzierun-
gen auf die Zeitgenos-
sen wirken mußten,
zeigt nicht nur eine Ver-
gleichung mit gleich-
Abb. a. Hubert Gerhard, Der Engel mit dem Weihwasserbecken in a" zeitigen Brunnen, wie
Michaelskirche zu München etwa dem bekannten
Tugendbrunnen Wurzelbauers in Nürnberg (r 589), dem Petrusbrunnen
Ruprecht Hoffmanns in Trier (r595W oder dem Prachtbrunnen, der 1591 93
in Prag errichtet wurde," sondern erhellt auch aus Äußerungen gleichzeitiger
Künstler. Der württembergische Baumeister Heinrich Schickhardt notiert
im Jahre 1598: „Die Vehl an diesem Brunnen send, das der Plaz zu klein,
das ober Posament under dem grosen Bild wie auch das Spacium zwischen
den Bildern uff dem Geschal ist zu winig geziert, sieht gar zu nackendt;
wehr auch schener, wen er noch ein Stafel oder 2 heher stendeßi"
"(Abbildung bei Balke, "Über die Werke des kunrierischen Bildhauers Hans Ruprecht HoffrnannHTrier xgrö.
H O. Pollack im „Jahrbuch der kunslhistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses",
XXIX, Seite x62.
"i" W. l-leyd, „Handschriften und Handzeichnungen Heinrich Schickhardts", Stuttgart 1902. Seite rg. Die
beigefügte Zeichnung gibt die ursprüngliche Gestalt des Posramentes vor der 1749 vorgenommenen Barocki-
sierung wieder. Vgl. auch Gertrud Gradmann, „Die Monumentalwerke der Bildhauerfamilie Kern", Straßburg
1917, Seite 75.
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