Abb. x3. Hubert Gerhard, Christi Auferstehung, Bronzerelief in der
Michaelskirche in München
und Maler die Grund-
ideen zu den großarti-
gen Unternehmungen
des Herzogs angab,
wohl auch ab und zu
eine flüchtige Skizze des
geplanten ' plastischen
Schmuckes entwarf, bei
der Ausführung der ein-
zelnen Teile aber dem
Bildhauer völlig freie
Hand ließ. Als Gehilfen
standen diesem mehrere
Stukkateure zur Seite,
unter denen einige Ita-
liener, der schon mehr-
fach genannte Carlo
Pallago sowie Peter Martino und Michelangelo Castello, die bedeutendsten
waren. So entstand damals der prächtige Figurenschmuck der Michaels-
kirche, der so wesentlich zu dem feierlich-heiteren Gesamteindruck des
Innern beiträgt. Außer den Bronzen, die für ein in großem Umfang
geplantes Grabmal Wilhelms V. bestimmt waren, sind mehr als 20 Stuck-
figuren von Aposteln und Heiligen im Chor, 16 Engel mit Leidensinstru-
menten im Hauptschiff, alle weit überlebensgroß, in Nischen angebracht.
Es ist nötig, hier kurz auf die urkundlichen Belege für die Autorschaft
Hubert Gerhards an allen diesen Werken hinzuweisen, die früher schon
Abb. r4. Hubert Gerhard, Die Vision des Ezecbiel, Bronzerelief in der
Michaelskirche in München
wegen der großen an
ihn erfolgten Zahlun-
gen vermutet wurde.
Trautmandf hat dann
die Belege aufgefun-
den, aus denen her-
vorgeht, daß nicht nur
die meisten Bronzen,
sondern auch die zahl-
reichen Gipsüguren,
ja selbst die dekorativen
Teile, wie Konsolen
und Kapitäle, und der
reizende Engelskranz
des Tonnengewölbes
auf Modelle Gerhards
a" „Altbayrische Monat-
schrifWJX (1909, xo),Seite 6. Der-