Abb. 32. Hubert Gerhard, Der Winter (München, Bayrisches National-
museum)
es verstanden haben
mag, auf Gerhards In-
tentionen einzugehen,
der altertümliche, stren-
ge Stil des Grabmals
läßt in Übereinstim-
mung mit den ange-
führten Momenten auf
den älteren Meister als
den geistigen Urheber
schließen.
Von den drei Klein-
bronzen, die Gerhard
im Auftrage Maximi-
lians für Rudolf II. ge-
schaifenhatfhlsindmög-
licherweise zwei aus
der Prager Kunstkam-
mer ins Wiener Hof-
museum übergegan-
gen. Wir meinen die
Gruppen „I-Ierkules,
Dejanira und Nessus"
(58 Zentimeter hoch)
und „Venus, Mars und
Amor"(4r'4Zentimeter
hoch), die schon Buch-
waldl" auf Grund
ihrer Verwandtschaft
mit den Figuren des
Augustusbrunnens zu
Gerhard in Beziehung
gesetzt hat (Abb. 27
und 28). Schlosser
möchte sie wegen des kapriziösen, fast rokokoartigen Frauentypus dem
"l Nach Schönach („Beiträge zur Geschlechtskunde tirolischer Künstler", Innsbruck 190g, Seite 49) starb
Kaspar Gras am 6. Mai 1630 zu Innsbruck. Der „erzlürstlich österreichische possierer Caspar Gross", der r66x
eine Bezahlung für den vorzüglichen großen Pegasus in Salzburg erhält (vgl. I-I. Tielze in dieser Zeitschrift,
XVII, 1914. Seire 263 ER), müßte demnach eine andere Person sein.
W Eine vierte Kleinbronze Gerhards erwähnt I-Iainhofer: „Quellenschriften für Kunstgeschichte", VI,
Seite 238, 239 und 242. Im Jahre röxz übersendet dieser dem Herzog von Pommern eine Bronzegruppe vom
„RuprechW, die er zusammen mit einer anderen Bolognas von der Witwe Fürleger in Nürnberg gekauft hatte.
Der Herausgeber bezieht diese Stelle irrigerweise auf den Maler johann Christian Ruprecht. In Augsburg war
der Künstler des Augustusbrunnens natürlich eine bekannte Persönlichkeit, deren Vornamen anzugeben genügte.
i" Adrian de Vries, Seite 114, Anmerkung 48.