in einfacher, würdiger und ausdrucksvoller Weise Denkmale errichtet werden können.
Unter Leitung Dr. Karl Giannonis wurde diese Beispielsammlung, von alten historisch und
künstlerisch anregenden Werken ausgehend, so angeordnet, daß für die mannigfaltigsten
Aufgaben dieses Gebietes vom einfachen Grabkreuz bis zum Heldenfriedhof gute Lösungen
vorgeführt wurden. Mit inniger Teilnahme und mitunter auch mit warmer Zustimmung
sieht man die Arbeiten, welche die Not des Augenblicks, dann aber auch solche, welche
die pietätvolle und tüchtige Wirksamkeit der im Felde stehenden Kräfte für ihre gefallenen
Kameraden schon geschaffen haben. Aus dem, was die Künstler im Hinterlande an Skizzen
und Projekten geboten haben, ist eine sinngemäße Auswahl getroffen worden, bei der
unsere Wiener Arbeiten gut vertreten sind. Eine nicht geringe Zahl von Veröffentlichungen
in Zeitschriften und Separatpublikationen liegt zur Einsichtnahme auf und zeigt, wie sehr
die deutsche Gründlichkeit, Sachlichkeit und Hilfsbereitschaft hier vorgearbeitet hat.
Wenn man diese Leistungen überschaut, fühlt man, daß hier eine Rückwirkung des
Krieges auf einen Zweig künstlerischer Betätigung heranreift, der vor allen anderen rasch
und zielbewußt einzugreifen berufen ist, um so mehr, als seinen Werken zugleich auch
lange Dauer bestimmt ist. Während Malerei und Plastik noch zögernd den unverarbeiteten
Eindrücken gegenüberstehen und nur schrittweise zu ihrer Verarbeitung vordringen
können, muß der Architekt zur Tat sofort bereit sein und ohne Zeitverlust zu schaffen
beginnen. Darum ist es wichtig und verdienstvoll, wenn allen öffentlichen Stellen, die
Anlaß zu solchen Arbeiten finden g es werden deren sehr viele sein - und all den
zahllosen Hinterbliebenen immer wieder von neuem gezeigt wird, daß mit denselben
materiellen Mitteln, die für marktgängige Geschmacklosigkeiten aufgewendet werden, in
der Regel auch einwandfreie und würdige Werke geschaffen werden können, welche
immer diejenigen ehren, denen sie gelten, aber auch jene, die sie errichtet haben.
Daß eine eigene Dienststelle geschaffen wurde, welche die Beratung und Förderung
künstlerischer Bestrebungen in selbstloser Art besorgt, ist eine sehr verdienstvolle Tat.
Die Schaustellung zeigt, daß diese Stelle in bester Weise vorgeht und es ist wohl zu
wünschen, daß viele bei ihr Rat zu holen geneigt sind und nicht vorschnell den For-
derungen des Augenblickes und dem Anbot der geschäftigen Mittelmäßigkeit nachgeben.
DEUTSCHMEISTERFONDS. Im Kunstsalon Wawra fand eine Kunstausstellung
und Auktion zugunsten des Witwen-, Waisen- und Invalidenfonds nach gefallenen
Deutschmeistern statt, die eine nicht geringe Reichhaltigkeit aufwies.
In den x76 Nummern, die Ölbilder. Aquarelle, Zeichnungen und Plastiken enthielten,
waren die Namen zahlreicher und geschätzter Wiener Künstler vertreten, die einem
öffentlichen Wohltätigkeitsakte, unter dem Protektorate der Frau Erzherzogin Maria
Josepha, ihren Pinsel, Stift und Meißel zur Verfügung stellten.
Man findet die österreichische Künstlerschaft stets bereit, hilfreich einzugreifen, wo
es gilt, ein schönes Werk der Wohltätigkeit zu fördern, wenn mancher auch selbst der
Förderung und milder Nächstenliebe gar sehr bedürftig wäre. Und jene so häufig bei uns
verbreitete Fähigkeit, eine leicht verständliche, gefällige Ausdrucksform, eine traditionelle
und beliebte Gegenständlichkeit zu pflegen, kommt solchen für die Aufnahme in weiten
Kreisen berechneten Veranstaltungen sehr zugute. Sie zeitigen einen sicheren Erfolg und
lohnen den Veranstaltern ihre Mühewaltung; dem guten Zwecke wird nicht vergeblich ein
Opfer gebracht.
Das galt auch hier und bewirkte lebhafte Teilnahme von allen Beteiligten und
wirksame Förderung von Seite des Publikums.
ALERIE ARNOT. EÜGEN STEINHOF. Eine Begabung von sehr be-
stimmter Willensrichtung, wenn auch nicht von ausgereifter Willenskraft tritt in
Eugen Steinhof an die Öffentlichkeit mit einer kleinen Sonderausstellung. Es ist die
äußerste Vereinfachung und Geschlossenheit von Form und Farbe, welcher er zustrebt