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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

auf der anderen Seite mit einem lorbeerbekränzten Kopf und Kriegstrophäen 
gefüllt sind. Die Holzscheide ist mit olivengrünem Samt überzogen und an 
den Enden und in der Mitte mit getriebenen Silberbeschlägen verziert, die 
Leopold Vogtners Meisterzeichen tragen. Diese Beschläge zeigen Band- 
und Blattspiralenornamente und der mittlere Beschlag trägt auf beiden 
Seiten ein ovales, gewölbtes Medaillen, in welches einerseits die Kirche 
und „MARCKI-IT LEIBNIZ 1720", anderseits ein Wappen und „IOSPI-I 
FEIERTAG MARCKI-ITRICI-ITER IN LEIBNIZ" eingraviert sind. 
Eine andere hübsche Arbeit Leopold Vogtners befindet sich in der 
Kirche der Benediktinerabtei St. Lambrecht (Abb. 3, 4 und 5). Der mittlere, 
ältere Teil des schönen, aus Ebenholz geschnitzten barocken Hauptaltar- 
aufsatzes (5'6 Meter lang und r5 Meter hoch), das Tabernakel (vordere 
Breite 0-7 Meter, volle Breite samt den schiefen Abschrägungen 1'9 Meter), 
welches unter dem Abte Anton Stroz im Jahre 1719 angefertigt wurde, ist 
mit zahlreichen getriebenen Silberblechverzierungen aus unseres Meisters 
Hand beschlagen. Das schönste ist die Tabernakeltür. Von den auf ihr auf- 
genieteten getriebenen silbernen Verzierungen sind der Kelch, der Kreuz- 
schaft, die Traubenbüschel, die Strahlen um den heiligen Geist und die 
aus den Wolken brechenden Strahlen vergoldet. Alles übrige, die auf dem 
Kelche aufliegenden Verzierungen, die aus dem Kelche wachsenden Reben- 
ranken mit den Blättern, die Figuren, Wolken und anderen Silberblechteile 
sind weiß gehalten, wodurch die Bildwirkung erhöht wird. Ebenso sind die 
korinthischen Säulenkapitäle mit zwei Reihen Akanthusblättern und die aus 
zwei Ringen und einer Platte bestehenden Basen weiß geblieben. Die auf 
den schiefen Seitenwänden des Tabernakels sich befindenden zwei gleichen, 
ebenfalls getriebenen und weiß gebliebenen, durchbrochenen Silberblech- 
ornamente sind horizontal gedacht, aber vertikal angebracht, 69 Zentimeter 
lang und 23 Zentimeter breit. Die aufgeschlagenen Beschauzeichen tragen die 
Jahreszahl 171g und daneben überall Leopold Vogtners Meisterzeichen. Die 
rechts und links vom Tabernakelaufbaue befindlichen je zwei Reliquienkästchen 
mit geschwungenen Glasfenstern sowie die über dem Tabernakel befindliche 
Expositur mit einem 15', Meter hohen Kreuze, das an den Enden Silber- 
beschläge und einen silbernen Christus mit dem Augsburger Beschauzeichen 
trägt, sind späteren Datums und von anderen Meistern angefertigt. 
Eine Glanzleistung L. Vogtners ist der im Jahre 1720 angefertigte 
prächtige Kelch, der sich ebenfalls in der Abtei St. Lambrecht befindet 
(Abb. 6). Er ist ganz vergoldet, 30 Zentimeter hoch und hat einen 21 Zenti- 
meter breiten, barock geschweiften, mit drei konzentrisch am Schaft 
zusammenlaufenden, stark überhöhten Rippen versehenen Fuß. Die ovalen, 
sehr schönen, bunten Emailbilder am Fuß und Korb sind von aufgelegtem 
zierlichen Rokoko-Silberstabwerk eingefaßt, desgleichen der obere Rücken 
der Rippen. Die Medaillons am Fuße stellen „Die Dornenkrönung und Ver- 
spottung Christi", „Jesus wird von Pilatus dem Volke gezeigt" und „Jesus 
stirbt am Kreuze" dar. Am Korbe sieht man „Das letzte Abendmahl", "Jesus
	        
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