auf der anderen Seite mit einem lorbeerbekränzten Kopf und Kriegstrophäen
gefüllt sind. Die Holzscheide ist mit olivengrünem Samt überzogen und an
den Enden und in der Mitte mit getriebenen Silberbeschlägen verziert, die
Leopold Vogtners Meisterzeichen tragen. Diese Beschläge zeigen Band-
und Blattspiralenornamente und der mittlere Beschlag trägt auf beiden
Seiten ein ovales, gewölbtes Medaillen, in welches einerseits die Kirche
und „MARCKI-IT LEIBNIZ 1720", anderseits ein Wappen und „IOSPI-I
FEIERTAG MARCKI-ITRICI-ITER IN LEIBNIZ" eingraviert sind.
Eine andere hübsche Arbeit Leopold Vogtners befindet sich in der
Kirche der Benediktinerabtei St. Lambrecht (Abb. 3, 4 und 5). Der mittlere,
ältere Teil des schönen, aus Ebenholz geschnitzten barocken Hauptaltar-
aufsatzes (5'6 Meter lang und r5 Meter hoch), das Tabernakel (vordere
Breite 0-7 Meter, volle Breite samt den schiefen Abschrägungen 1'9 Meter),
welches unter dem Abte Anton Stroz im Jahre 1719 angefertigt wurde, ist
mit zahlreichen getriebenen Silberblechverzierungen aus unseres Meisters
Hand beschlagen. Das schönste ist die Tabernakeltür. Von den auf ihr auf-
genieteten getriebenen silbernen Verzierungen sind der Kelch, der Kreuz-
schaft, die Traubenbüschel, die Strahlen um den heiligen Geist und die
aus den Wolken brechenden Strahlen vergoldet. Alles übrige, die auf dem
Kelche aufliegenden Verzierungen, die aus dem Kelche wachsenden Reben-
ranken mit den Blättern, die Figuren, Wolken und anderen Silberblechteile
sind weiß gehalten, wodurch die Bildwirkung erhöht wird. Ebenso sind die
korinthischen Säulenkapitäle mit zwei Reihen Akanthusblättern und die aus
zwei Ringen und einer Platte bestehenden Basen weiß geblieben. Die auf
den schiefen Seitenwänden des Tabernakels sich befindenden zwei gleichen,
ebenfalls getriebenen und weiß gebliebenen, durchbrochenen Silberblech-
ornamente sind horizontal gedacht, aber vertikal angebracht, 69 Zentimeter
lang und 23 Zentimeter breit. Die aufgeschlagenen Beschauzeichen tragen die
Jahreszahl 171g und daneben überall Leopold Vogtners Meisterzeichen. Die
rechts und links vom Tabernakelaufbaue befindlichen je zwei Reliquienkästchen
mit geschwungenen Glasfenstern sowie die über dem Tabernakel befindliche
Expositur mit einem 15', Meter hohen Kreuze, das an den Enden Silber-
beschläge und einen silbernen Christus mit dem Augsburger Beschauzeichen
trägt, sind späteren Datums und von anderen Meistern angefertigt.
Eine Glanzleistung L. Vogtners ist der im Jahre 1720 angefertigte
prächtige Kelch, der sich ebenfalls in der Abtei St. Lambrecht befindet
(Abb. 6). Er ist ganz vergoldet, 30 Zentimeter hoch und hat einen 21 Zenti-
meter breiten, barock geschweiften, mit drei konzentrisch am Schaft
zusammenlaufenden, stark überhöhten Rippen versehenen Fuß. Die ovalen,
sehr schönen, bunten Emailbilder am Fuß und Korb sind von aufgelegtem
zierlichen Rokoko-Silberstabwerk eingefaßt, desgleichen der obere Rücken
der Rippen. Die Medaillons am Fuße stellen „Die Dornenkrönung und Ver-
spottung Christi", „Jesus wird von Pilatus dem Volke gezeigt" und „Jesus
stirbt am Kreuze" dar. Am Korbe sieht man „Das letzte Abendmahl", "Jesus