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am Ölberge" und „Die Geißelung". Der vasenförmige Nodus trägt in ähn-
licher Wiederholung wie der Fuß und Korb drei kleine, mit Kristallglas
bedeckte Medaillons auf Silbergrund mit den Leidenswerkzeugen Christi.
Die Rippen und ihre Überhöhung wiederholen sich auch hier. Die Email-
medaillons am Korbe sind durch je einen ornamentalen, auf den hinauf-
laufenden Rippen angebrachten
Engelskopf getrennt und der Korb
selbst ist über der Mitte der Kuppa
mit einem Kranz und linearem Or-
namentfries abgeschlossen. Zahl-
reiche zwischen den aufgelegten
Rippen angebrachte Halbedel-
steine erhöhen die Wirkung der
kunstvoll ausgeführtenVerzierun-
gen dieses Meisterwerkes. Ein
anderer, 64 Lot schwerer und
30 Zentimeter hoher, ganz ver-
goldeter Prachtkelch aus dem
Jahre 1722, dessen Abbildung wir
dem Entgegenkommen des Pfarr-
amtes in Preding verdanken, ist
ebenfalls eine kunstvolle Arbeit
(Abb. 7). Er hat einen geschweif-
ten, I9 Zentimeter breiten, ge-
triebenen Fuß, der mit drei
ovalen, bunten Emailbildern, die
Dornenkrönung, Kreuzigung und
Auferstehung, geschmückt ist
Drei ähnliche Bilder auf den
Kuppa stellen das letzte Abend-
mahl, den Ölberg und die
Geißelung dar. jedes dieser
Bilder ist von zehn bis zwölf
gefaßten farbigen Halbedelstei-
nen in aufgelegten Verzierungen
umgeben. Fuß und Korb sind
mit zirka 200 farbigen Halbedel-
Abb. 6. Leopold Vogtner, Kelch in der Benediktinerabtei
St. Lambreeht
steinen geschmückt, welche dem Kelche ein ganz besonders glänzendes
Aussehen verleihen. Der runde Nodus ist gegossen und mit Kartuschen
und Rosenzweigen verziert. Von den übrigen bekannten sechs Kelchen
sollen wegen ihrer Schönheit der in der Josef-ikirche in Voitsberg und zwei
in Stubenberg erwähnt werden. Alle drei tragen auf dem Fuße und Korb
je drei metallene, vergoldete oder silberweiße, feinziselierte Medaillons,
Szenen aus dem Leiden Christi darstellend, und sind tüchtige Arbeiten.