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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

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Siegel die Silberplatten" geliefert und 78 H. 58 kr. ins Verdienen gebracht, 
wie das Auszügl angibt, das Lot zu 26 Groschen. 
Im Repertorium der Hofkammer wird Pfäflinger diesesmal als I-Iofgold- 
schmied angesprochen, er selbst hat sich aber immer nur als bürgerlicher 
Silberarbeiter unterfertigt. 
Über seine künstlerische Qualität können wir uns durch Besichtigung 
seiner zahlreichen, noch vorhandenen Arbeiten leicht ein Urteil bilden. Es 
ist gelungen, über ganz Steiermark verbreitet I8 mit seinem Meisterzeichen 
versehene Gegenstände aufzufinden, von denen einige der besten Arbeiten 
hier abgebildet sind. Am edelgeform- 
Eine sehr tüch- ten Hauptkörper se- 
tige Leistung ist die hen wir über dem 
große, aus Silber Lunulagehäuse Gott 
getriebene, feuerver- Vater mit einer stei- 
goldete Sonnenmon- nernen Weltkugel, 
stranz im Dome unter einem reich 
zu Graz (Abb. 10). verzierten, von ei- 
Sie ist 89 Zentimeter nem Kreuz gekrön- 
hoch, oben 45, unten N ten Baldachin sitzen; 
31 Zentimeter breit, rechts und links da- 
25 Zentimeter tief, von schweben En- 
wiegt zwischen 6 gel, die Symbole des 
und 7 Kilogramm und Abendmahles, Ähren- 
trägt an mehreren bündel und Trauben, 
Stellen das Grazer in den Händen hal- 
Beschauzeichen vom tend. Das Lunula- 
Jahre 1750 und das Abb. g. joachim VogtnenMuttergotteskrone gehäuse wird von 
Meisterzeichen F. P. (K""s'g'""b"M"Sä'r':)"m "Jomnmm" i" größeren Engeln mit 
aufgeschlagen. Opfervasen in den 
Händen flankiert, deren Flammen aus I-Ialbedelsteinen gebildet sind. Unter 
-dem Gehäuse schwebt vor einem kleinen Strahlenkranz der heilige Geist. 
Diese Anordnung versinnbildlicht wieder die Dreieinigkeit. Der ganze 
Korpus ist mit Bandornamenten, gefaßten Halbedelsteinen und Rauten 
und die Lunula mit Blattornamenten und zart gefaßten Edelsteinen ge- 
schmückt. Hinter dem Ganzen ragt ein edel stilisierter Strahlenkranz hervor. 
Der Schaft zeigt reiches Rocaille mit Blumen. Der Sockel ist geschweift 
profiliert und hat Konsolenpilaster mit muscheligem Blatt- und Schnörkel- 
werk zwischen den vier Feldern, von denen jedes ein ovales, buntes 
Emailbild enthält, und zwar das vordere die Beschneidung jesu, das linke 
den zwölfjährigen Jesus mit Maria und Josef, das rechte die Flucht nach 
Ägypten und das rückwärtige die heiligen drei Könige, das Jesukind 
anbetend. 
Auch der Kelch, der sich von F. Pfäflinger im Grazer Dom befindet 
(Abb. n), ist eine beachtenswerte Arbeit. Er ist 31 Zentimeter hoch, aus 

	        
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