zu einer Höhe von 3'2 Meter und in
eine Breite von fast 3 Meter. Die ge-
triebene silberne Tabernakeltür ent-
hält in geschwungener Umrahmung
im oberen Teile in der Mitte ein
schönes Kruzifix mit dem dahinter-
liegenden Stadtbilde von Jerusalem.
Darüber erhebt sich als 85 Zenti-
meter hohes und 55 Zentimeter brei-
tes Mittelstück das getriebene, ver-
goldete, wahrscheinlich unechte Re-
lief „Moses vor dem brennenden
Dornbusch". Die linke Seite des
Sockels ist mit dem ebenfalls vergoldeten
und wahrscheinlich auch unechten Relief
„Das heilige Abendmahl", die rechte Seite
mit dem Relief „ esus in Emaus", beide
von schöner Zeichnung undDurcharbeitung,
geschmückt. Ober dem Mittelbilde liegt in
einem Strahlenkranze das Lamm Gottes auf
dem Buche mit den sieben Siegeln unter
einem mit einer prächtigen Marienkrone
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Abb. rz. .. . . .
FranzPfäfhngenMeßkänncheninderKirche gekronten Baldachlm Das Müfiefbdd, das
a" Benediktinerabtei St. Lambrecht Opferlamm und der ganze Saulenaufbau
sind von edelgeformten Engelstiguren und
Engelköpfen flankiert. Zahlreiche aufgeschlagene Grazer Beschauzeichen
mit der jahreszahl 1773 und Meisterzeichen Römmers beurkunden die Prob-
hältigkeit dieser Silberarbeit und den Meister. Hinter dem Altar erhebt
sich in breitem, profiliertem, geschweiftem und vergoldetem Rahmen mit
reichem, durchbrochenem und getriebenem Rokokoschnörkelaufsatz das
schon früher genannte Ölgemälde „Mariahilf" des in Graz ansässig ge-
wesenen italienischen Meisters, der bei der Arbeit im Jahre 1611 erblindet
und durch Anrufung der Gnadenmutter wieder sehend geworden sein soll.
Das Haupt der Mutter Gottes und des Jesukindes dieses schönen Bildes
(eines der besten des Meisters) wurde in einer späteren Zeit mit schweren,
in das Bild eingelassenen und mit Edelsteinen verzierten, goldenen Kronen
versehen.
Im ]ahre 1793 wollte die Regierung den silbernen Altaraufsatz ein-
schmelzen und in Silbermünzen umwandeln lassen. Wir finden diesbezüglich
in einem im Grazer Statthaltereiarchive liegenden Akte über Mariazell vom
16. Mai 1793 nachfolgende Note: „Von bedeutendem Wert ist der in der
hiesigen Mariahilferpfarrkirche der P. P. Minoriten befindliche Tabernakel
von geschlagenem Silber: Ob er nun aber, selbst wenn sich von gleich-
erwähnten Ordensrnännern zur Abgebung desselben erklärt werden wollte,