Dieser ist, nach freundlicher Mitteilung des Herrn k. k. Regierungsrates
Ritter, mit den Buchstaben H G nebst der Jahreszahl 1580 und dem Buch-
staben N gemarkt. Letzterer ist als die Stadtmarkel anzusehen, die in älterer
Zeit vorgeschrieben war. Eich-
zwang bestand in Nürnberg seit
1538. Eine entsprechende Be-
stimmung in ä 32 der Rot-
schmiedeordnung lautet: „Es
soll auch ein jeder gewicht ma-
cher uff alle messene Gewicht
Marke, wie sie ausweislich des
Epitaphs der ältere Gscheidt
schon geführt hat, ist hier nicht
die Rede. Vielleicht hat dieser
das Kleeblatt, das sich dann
im Nürnberger Gewicht- und
Wagmacherhandwerk bis zum
Anfang des XIX. Jahrhunderts
forterbte, nicht sowohl auf
Gewichte als auf andere Er-
zeugnisse aufgeschlagen. Sein
Epitaph, das ihn ausdrücklich
sie seyen mit Pley ausgegossen
oder ganz Messen, sein aigenes
Zaichen schlagen, und folgendts,
wan dieselben durch Eines Ed-
len Ernvesten Rathes verorden-
te Amptsleuth uff gezogen und Za:;"el;(2er_ als Gewichtmacher bezeichnet,
besichtiget, auch das N alsz ein manisches bildet auch einen Leuchter ab.
Beyzeichen, darauf geschlagen Die Spezialisierung scheint also
werden." Von einer bildlichen damals, wie noch aus anderen
Epitaphien hervorgeht, nicht sehr weit gediehen zu sein. Der in Ab-
bildung 3 wiedergegebene Standleuchter könnte unter Umständen von
einem Gewichtmacher herrühren. Das auffallende Pferdchenmotiv war in
gleicher Stilisierung bei den Einsatzgewichten gang und gäbe.
Der Forrnenschatz der Gewichtmacher hängt jedenfalls ursprünglich
mit dem der übrigen Rotschmiede aufs engste zusammen. Die Drachen, die
auf dem Deckel und als Verschluß der Gehäuse
angebracht sind, erinnern an
die Handhaben der Kannen und
Aquamanilien des XV. Jahr-
hunderts. Letztere scheinen
gerade in Nürnberg in der
Form von Pferden beliebt ge-
wesen zu sein. So ist in einem
Inventar des Hans Imhoff des
Älteren von 1499, das mir Herr
Major Hans Freiherr von Imhoff
' Später finde: sich das Stadtwappen.
Ein solches auch auf dem Blechfragment
(Abb. z). Die verschiedenen Nürnberger Be-
schauzeichen für Gewichte rniißten bei einem
monographischen Ausbau dieses Kapitels, zu
Datierungszwecken besonders berücksichtigt
werden. Nicht zu verwechseln mit dem Ver-
fenigerzeichen sind die Marken der Eich-
rneister. Die abgebildeten Gewichte sind mit
Ausnahme des in Abbildung g wiedergegebe-
nen einstweilen nicht eindeutig zu bestimmen.
Abb. g. Einsatzgewicht
von Christoph Schirmer, letztes
Viertel des XVII. Jahrhunderts
(Germanisches Museum, Nürn-
berg)
Abb. xo.
Einsatzgewicbt (Germani-
sches Museum, Nürnberg)