zur Verfügung stellte, „ain messins gießfaß gleich
einem Pferd" verzeichnet, ebenso wie schon in dem
dreizehn Jahre früheren Inventar von Kunz Imhoff:
„In der hindern großen Stuben . . . Ain Messing
Rößlin" und „In der großen Kammer in ainer Truhen
von Messing zway groß und ain klain peck. Und
zway Rößlin." Noch auf Jost Ammans Holzschnitt
sieht man in der Nürnberger Rotschmiedwerkstätte
ein kleines Pferd. Die Ringpunze, die sich speziell
bei der Gruppe der Pferdeaquamanilien findet": und
ähnlich bei Nürnberger Rotschmiedarbeiten des
XVI. Jahrhunderts nachzuweisen ist, zum Beispiel
an der in Abbildung 4 wiedergegebenen Engelskopf-
schraube, kommt auch bei Einsatzgewichten der
zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts vor, wo die
Punzierung ja überhaupt eine große Rolle spielt. Es
wird eine dankbare Aufgabe sein, an der Hand des
Markenverzeichnisses die Entwicklung der Punzenmusterkartew zu ver-
folgen. Sind doch mit den Zeichen in der Regel auch die „Formzige" von
einer Werkstatt in die andere übergegangen. Der aus zwei Delphinen
gebildete Griff an dem einen Gewicht des Albrecht Weinmann in Dresden
(Berling, Tafel 3) entspricht einer Handhabe
der Sammlung Wallraff (Abb. 5) und kommt
ähnlich schon an Kronleuchtern des XV. Jahr-
hunderts vor, zum Beispiel an dem sicher
Nürnbergischen der Lorenzkirche und an dem
Exemplar im Rathaus zu Goslarfkiki Die be-
helmten Männer jenes Gewichtes, wie eines
anderen im Germanischen Museum (Abb. 6
und 7), treten ähnlich als Wirbel von Zapfen
auf (Abb. 8), ebenso wie die häufigeren Meer-
Weibchen (Abb. 9 bis 12). Köpfe als Schmuck
des Deckels zeigt schon das frühe Exemplar
(Abb. r 3), zu dem es im Augsburger Maximilians-
Museum ein Gegenstück gibt. Ob das letztere
bezeichnet ist, konnte ich noch nicht nach-
Abb. n. Einsatzgewicht (Ger-
rnanisches MuseurrhNürnberg)
3 Vgl. H. Reißerscheidt, „Figürliche Gießgefäße des Mittel-
alters", „Mitteilungen des Germanischen National-Museums", xgxz,
Seite 59 und 62.
'" Eine Abbildung des reich gepunzten Gewichtes auf Burg
Kreutzenslein findet man in von Walchers Aufsatz über die Küchen-
geräte daselbst in „Kunst und Kunsthandwerk", X, Seite 15.
"U" Letzterer ist abgebildet im 30. Vorbilderheft des Berliner
Kunstgewerbemuseums, Tafel 4. Man vergleiche auch die Hermen
des Bügels an dem Gewicht von Christoph Schirme: (Abb. g) mit Abb. n. Einsatzgewicht
Griffen von Kronleuchtern (Abb. 29 und 30). (Germanisches Musgum, Nürnberg)