vor? Die Wagbalken wurden teils gegossen
- das sorgfältig gearbeitete Meisterstück
von Andreas Bankel (Meister 1825) in der
bayrischen Landesgewerbeanstalt zeigt die
Langlebigkeit guter Tradition -, teils in
Eisen geschnitten. Als nächstliegendes Bei-
spiel der letzteren Art, mit der sich der 1575
datierte ä 23 der Rotschmiedeordnung be-
schäftigt, sei ein älteres, kleines, sehr zier-
liches Exemplar desselben Museums ge-
nannt, das mit der Nürnberger Stadtmarke
signiert ist.
Während der Kolbsche Preiskurant nur
hölzerne Futterale verzeichnet, bestanden
die Kästchen der Goldwagen früher häufig
aus Messing. In der Ordnung der Geschmeid-
macher ist davon die Rede. Diesem Hand-
werk waren in Nürnberg im übrigen fol-
gende Messingarbeiten vorbehalten: „ver-
sperte auch geschraubte Schreibzeug, Bar-
biererPüchs-
gen, Pindt-
zeug, Pores
Püchsen,
Perlein Püchsen, Rechenpfennig Püchsen,
Rundt und Länglichte Feuerzeug, Sandt
Uhr geheuß, Weyrauch Schifflein, Sing Ku-
gel, Linier und Schreibfedern unterschied-
licher gattungen, gros und kleine wurzlöffel,
Aufsez Nadel, Puzscher Träglein, Spick-
nadel, Sprizen, Lerchenpfeiffen, Troschel-
pfeiffen und anders mehr". Da auch die Ge-
schmeidmacher signierten, wird man bei nä-
herer Aufmerksamkeit zweifellos schon mit
Hilfe der wenigen bekannten Marken einige
Klarheit über ihre Erzeugnisse gewinnen
können. Leider kann ich zurzeit nur auf
die Zeichen hinweisen, die sich als eiserne
Stampfen bei den Akten erhalten haben.
Wie Weigel mitteilt, stellten die Geschmeid-
macher unter anderem die sogenannten,
oben als „Linierfedern" angeführten „Geiß-
, Abb. 15. Blecbschale
"F Vgl. „Journal von und für Deutschland". x7B5, Stück V,
Seite 448.
Abb. x6. Blechschälchen mit Reichsapfel-
marke