füße" her, die zum Ziehen der Notenlinien dienten.
Ein solches Instrument in einem Reißzeug des
XVIII. Jahrhunderts im Germanischen Museum hat
ein Zeichen, das an dem Schälchen aus Messing-
blech (Abb. 15) unverkennbar wiederkehrt. Ein
zweites Schälchen gleicher Art (Abb. I6) ist mit
einem kleinen Reichsapfel gemarkt. Es handelt sich
auch da jedenfalls um Geschmeidmacherarbeit.
Während in dem urkundlichen Verzeichnis nur von
Putzscherträglein die Rede ist, hätten die Geschmeid-
macher nach Weigel auch Lichtscheren hergestellt.
Vielleicht ist das ein Irrtum. Weigel betont selbst
im Druck mehr die „Licht-schnäuzen-Laden, selbige
(das heißt die Scheren) zu Vermeidung manchen
unheyls darein zulegen".
Lichtputzscheren aus Messing gehörten in
Nürnberg zu den Erzeugnissen der Zirkelschmiede Abb- W "andläwme W" 10'
und wurden von diesen noch in der zweiten Hälfte hannmdreas Gnebehnach 1676
des XVIII. Jahrhundertsi neben solchen aus Eisen regelmäßig als Meister-
stücke verlangt. Auf dem Epitaph des Hans Raab (1600) findet sich eine
Dochtschere abgebildet, ebenso auf dem des Zirkelschmiedes Hans Polster
(1589). In beiden Fällen zeigt das glatte Gehäuse die spitz-ovale Form des
bei von Beneschw auf Tafel 35 unter Nr. 7 bis g wiedergegebenen Typus.
Ein Exemplar mit dem Blumenvasenmotiv im
Germanischen Museum hat als Marke zwei Schellen.
Dieses Zeichen findet sich wieder an einem prächtigen
großen eisernen Schraubzirkel ebenda. Daneben ist
hier eine zweite Marke eingeschlagen, ein Herz mit
Kreuz, und das ist, nach der im Jahre 1673 ange-
legten Zeichentafel der Nürnberger Zirkelschmiede,
das Zeichen jenes Nikolaus I-Iautsch, dessen künst-
liche Arbeiten für den dänischen Hof Doppelmayr
unter den Nürnberger Wunderarbeiten beschreibt.
Auch auf seinem Epitaph, das auf dem Johannis-
friedhof erhalten ist, sieht man nur dies eine Zeichen.
Doch ist die Grabplatte bei Lebzeiten des Meisters
entstanden, der die Doppelschellenmarke also wahr-
scheinlich erst später adoptiert hat, wie denn die
Zeichentafel der Zirkelschmiede bei vielen Meistern
mehrere Zeichen nebeneinander vermerkt. Vielleicht
ist das in der Weise zu deuten, daß verschiedene
1' Die älteren Einträge (im Stadtarchiv Nürnberg) geben keine Spezi-
fikation der Meisterstiicke.
i" Ladislaus Edler von Benesch, „Das Beieuchtungswesen vom Mittel-
Abb. xßilürnberger Handlaterne alter bis zur Mine des XIX. jahrhunderts", Wien 1905.