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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

 
Arbeit verrät eine über den gediegenen, 
aber einfachen Charakter der ganzen 
Gattung hinausgehende höhere Absicht. 
Sein künstlerisches Verständnis kam auch 
dem Handwerk als solchem zugute: als 
ihm das Geschwornenamt übertragen 
wurde, ließ er den in schlechtem Zustand 
befindlichen I-Ierbergswillkommen, jeden- 
falls eine erstklassige Goldschmiedearbeit, 
die dann 180g angeblich nach Frankfurt 
verkauft wurde, renovieren und stiftete 
zu den vorhandenen fünf Anhängern ein 
neues Schildchen mit seinem Namen. 
Nach barocker Art „gewundene" 
Stützen der Handhabe, wie sie noch 1773 
bei einem Meisterstück notiert werden, 
Abb. 75. _Schild vom Epitaph des Rotschmiedes zeigt das mit dem vollen Namen Herold 
Hans Zelmer, r6o5 _ 
und der Marke Nr. 150 bezeichnete Bügel- 
eisen (Abb. 62). Ein eben so signiertes Plätteisen im Besitz der Stadt 
Nürnberg (derzeit in der Küche des Pickert-I-Iauses) hat eine einseitige 
Handhabef" die von einem Delphin gebildet wird. Der spitze Bolzenbehälter 
ist hier oben rund, eine Form, die in dem Musterkatalog des Kaufhauses 
von Ebermayer als französisch" bezeichnet ist und in einer späteren Preis- 
liste als Ochsenzunge geführt wird. Zwei Delphine als Stützen sind in den 
Meisterstücklisten 1765 und r766 eingetragen. Den Typ repräsentieren 
unsere Abbildungen 63 bis 66. Man sieht, wie die früher vollrunden Delphine 
allmählich flacher werden. Um 1800 ist im Ebermayerschen Musterkatalog 
das völlig verkürnmerte Motiv kaum wiederzuerkennen. Die dort repro- 
duzierten Plätteisen sind überdies nicht gehauen und nicht gestochen, womit 
wir den Ausdruck wohl einmal in seiner ursprünglichen Bedeutung anwenden. 
Das zweite Stück unserer Reihe trägt die bereits an einem der Berliner 
Leuchter notierte Becksche Säbelmarke, hier mit den Initialen H B, die sich 
wahrscheinlich auf (Wolfgang) Hieronymus beziehen und dann die Datierung 
nach 1715 ergeben. Das in der Entwicklung mitten 
innestehende ziselierte Exemplar trägt wieder den 
Namen I-Ierolt nebst Posthorn und Schwan. Da es aus 
stilistischen Gründen älter sein muß als das 1788 datierte 
Bügeleisen (Abb. 66) der Sammlung Wallraff, so bedeutet 
das Zeichen da nicht den letzten Inhaber, den Leuchter- 
macher Ernst Herolt, der es x825 aufschlug, sondern 
4' So kommt das Gerät auch in Zinn vor, zum Beispiel in der Sammlung 
Süßheim in Nürnberg. 
i" Nach Krünitz 18m sind die auf französische Art gemachten Plätteisen 
von Stahl und sehr lief, weil sie statt des Bolzens mit glühenden Kohlen gefüllt 
werden- Abb. 1a. Schriipfkopf 

	        
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