Die dem Ausdruck Hahn wörtlich entsprechende, in Nürnberger
Preislisten des XIX. Jahrhunderts noch als „Judenhahn" geführte Form,
die man an einem Brunnen in Dürers Männerbad bemerkt, hat ein
kleiner Wirbel im Germanischen Museum (Abb. 80). Der Rotschmied
I-Ians Neidel pflegte, wie sein Epitaph von 1546 (Abb. 79) erkennen läßt,
solche Hähnchen mit seiner Signatur, dem Pfeil _ das daneben groß
abgebildete Zeichen besteht eigentlich aus zwei gekreuzten Pfeilen -- zu
machen. Auch das in dem Hundsaquamanile des Germanischen Museums
steckende Hähnchen, von dem man freilich nicht wissen kann, ob es
ursprünglich gerade zu diesem Gießgefäß gehörte, ist bezeichnet, und
zwar mit einer Hausmarke, eine Art der Signatur, die uns am Anfang des
XVI. Jahrhunderts in Nürnberg bei den Rotschmieden Hans Haug und
Hans Parterum begegnet.
Auf dem kleinen Epitaph im Germanischen Museum, das Bösch in
seinem Katalog auf Seite 27 als das eines unbekannten Meisters abgebildet
hat, kehrt die rechts und links vom Leuchter als Marke angegebene Lilie
darüber als Wirbel des Zapfens wieder, der also die Verkörperung des
Firmenzeichens darstellt. Auf Grund des alten Inventars von Trechsel, wo
Seite 272 als Zierat des Steines Nr. 1028 zusammen mit jenem Schildchen
noch die im Germanischen Museum fehlende Inschrifttafel beschrieben
wird, ist hier als Inhaber der Lilienürma Hans Kurtz anzusehen, und
zwar kann es sich nur um den älteren handeln, der 1538 Meister wurde,
da der jüngere, der erst 1590 das Meisterrecht erlangte, keinesfalls die
Jahrhundertzahl 15 („starb im 15 . . jar") für sein Todesdatum reserviert
haben würde. Ein Lilienzapfen erscheint auch in dem 1582 von Andreas
Herneis gemalten Schützenbildnis des Nürnberger Rotschmiedes Martin
Hoffmann als Attribut. Der Brauch, den Wirbel gewissermaßen als redende
Marke zu stilisieren, ist noch im XVII. Jahrhundert bei einem Besitzer
des Zeichens nachzuweisen, wie ein mit der Marke Nr. 98, c signierter
Lilienwirbel (derzeit im Handel) beweist.
ANHANG.
DIE ZEICHEN DER NÜRNBERGER FLASCHNER.
x. ADLER, SITZEND:
Johann Georg Schmieg x826.
xa. DOPPELADLER.
Johann Konrad Grübel 176x.
Konrad Friedrich Böhrer x817.
2. ANKER:
Leonhard Müller 17 1 1.
Johann Andreas Ismeyer x8o3.
Johann Michael lsmeyer 1854.
3. AUGE.
Johann Benedikt Günther 17 36.
Johann Jakob Albrecht 1814.
Georg Konrad Frauenberger 1844.
4. BÄR:
Konrad Rollner 1841.
4 a. BAUM.
Johann Philipp Büchner 1696.
Johann Adam Reindel 1752.