Sein Sohn Alois (Franz) Goriupp wurde am 13. April 1832 Meister und
war von 1852 bis 1855 „der vorletzte" Obervorsteher der Innung. Sein
Meisterzeichen, der ganze Name „Goriupp", Findet sich auf elf bekannten
Silberarbeiten, darunter auf fünf Kelchen, von denen der im Stifte Rein aus
dem Jahre 1836 mit getriebenen Ähren-, Trauben- und Weinlaubornamenten
am Korbe und Fuße der hübscheste ist. Auch die große, ganz aus Silber
bestehende, ebenfalls mit getriebenen Trauben-, Weinranken- und Ähren-
garbenornamenten geschmückte Monstranz in der Mariahilferkirche in Graz
aus dem Jahre 1834 ist eine gute Arbeit.
In der Ausstellung altösterreichischer Goldschmiedearbeiten in Troppau
vom Jahre 1904 wurde unter Katalog Nr. 256 von diesem Meister ein
silberner, vergoldeter Becher mit Sockel, bexlegt mit sechs durchbrochenem,
spitzbogigen Reliefs, Akanthuspa1met-
ten und Engelköpfen, unter dem Rande
eine umgehende Rosengirlande, gezeigt.
Der bedeutendste Silberarbeiter
aus dem Anfange des XVIII. Jahrhun-
derts ist aber Anton Rabitsch gewesen.
Er war zuerst in Laibach als Meister
tätig, ist nach seiner Übersiedlung nach
Graz am 8. Dezember 1804 „mit Nach-
sehung der Probestücke" in die Grazer
Innung aufgenommen worden und l
hatte in der Postamtsgasse 163 sein I
Geschäft. Dieser sehr befähigte Meister,
von dem sich zahlreiche größere, vor-
wiegend profane Arbeiten in Steiermark Abb h A_ Rabjgsch, 331,535 (Abtei Rein)
und in Wien befinden, die seine künst-
lerische Veranlagung außer jeden Zweifel stellen, ist leider schon am
21. Juli 1813 im Alter von 46 Jahren am Nerveniieber "gestorben. Sein
Meisterzeichen besteht aus den zu einem hübschen Monogramm vereinigten
zwei Buchstaben A. R. Die älteste bekannte Arbeit von ihm aus dem
Jahre 1804 ist eine 72 Zentimeter hohe, ganz aus Silber verfertigte, schwere
Monstranz in Bruck an der Mur. Der I-Iauptkörper hat die übliche Form
der Sonnenmonstranzen und ist ebenso wie der ovale Fuß mit getriebenen
Blumen und Blattranken geschmückt.
Ein sehr hübsches silbernes Salzfaß aus dem Jahre 1806 befindet sich
in der Abtei Rein (Abb. I). Der runde, innen vergoldete Einsatz ruht in einem
schmalen, mit einem gepunzten Fries geschmückten Reifen, der auf drei
geschweiften, gegossenen, kantigen Füßen steht, zwischen denen geschickt
modellierte Früchte- und Blumenfestons herabhängen. Eine andere, sehr
zierliche, ebenfalls in der Abtei Rein sich befindende Arbeit aus dem
Jahre 1807 (Abb. 2), ein getriebenes Körbchen mit einem hübschen Lorbeer-
relieffries zwischen einer pfeifenförmig ausgesägten Wandung und mit zwei