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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 8, 9 und 10)

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Der Kauf des 
Hauses und Gar- 
tens in der Bea- 
trixgasse (damals 
Rabengasse) fällt 
in das Jahr 1806; 
doch starb der 
Erzherzog schon 
indemselbenJahre, 
so daß die Erz- 
herzogin ihr neu- 
es I-leim erst als 
Witwe beziehen 
konnte. Bekannt- 
lich wurde eine 
Tochter der Erz- 
herzogin, Maria 
Abb. a. Ältere Ansicht des Modena-Palais (bereits im gegenwärtigen Zustande), Ludovlcay nicht 
Federzeichnung, laviert (in den Wiener Städtischen Sammlungen) lange darauf, im 
Jahre 1808, die 
dritte Gemahlin des Kaisers Franz, wodurch die Stellung des Hauses 
natürlich neue Bedeutung erlangte. Nach der Besiegung Napoleons konnte 
der älteste Sohn der Erzherzogin Maria Beatrix dann als Franz IV. die 
Herrschaft in Modena und die Erzherzogin selbst die von Massa und 
Carrara wieder antreten. Die Erzherzogin übersiedelte nun nach dem Süden, 
kam aber im Sommer wiederholt nach Wien; sie starb, nebenbei bemerkt, 
schon im Jahre 1816. Bereits im Jahre 1811 jedoch, als die Erzherzogin- 
Tochter schon Kaiserin war, die Hoffnung auf die Wiedererwerbung des 
Verlorenen jedoch wohl recht ferne lag, war nun der Dietrichsteinsche Palast 
in der I-Ierrengasse erworben worden, zu dessen Wahl vielleicht mit beitrug, 
daß er in ziemlicher Nähe der kaiserlichen Burg lag. 
In einem Werke über die Bauten und Zeichnungen des Architekten 
Giacomo Quarenghi, von dessen Sohne Giulio im Jahre 1821 zu Mailand 
herausgegeben," findet sich nun in der Einleitung, die auch eine Lebens- 
' Fubbriche e disegni di Giacamo Quarenghi, architetto di S. M. Pi 
oMalfu e di S. Walodomiro, illustmte du! Cuv. Giulio, suo figlio. 
Eine zweite Auflage erschien im Jahre 1844 in Mnntua. 
Wenn Dandolo behauptet, daß Giacomo Quarenghi selbst eine Ausgabe seiner Werke mit einer 
französischen Beschreibung veranstaltet habe, so beruht dies wohl darauf, daß die Tafeln im Werk seines 
Sohnes tatsächlich französische Beischriften zeigen und wohl schon vom Vater vorbereitet worden sind. Die 
meisten der Blätter tragen auch die Unterschrift Chev. de Quaren 
ghi (inne) und vielfach daneben den Namen 
des Stechers Gr. Calpakof. Der Stechername erscheint übrigens häufig auch in russischer Schrift. Über 
diesen Stecher findet sich eine kurze Notiz in Naglers „KünstlerleXik0n" (1339). 7- Band, Seite x35. Thieme. 
Beckers „Kilnstler-Lexikon" verweist bei „Calpacow" auf „KnlpakotF; doch ist der betteEende Teil noch nicht 
erschienen. 
Nebenbei bemerkt, ist der Name des Architekten überall dort richtig geschrieben, wo der Stecher mit 
russischen Buchstaben unter-fertigt hat, dagegen falsch (Guaringni, Guaringr, wobei auch einmal Chenalier 
statt Chevalier), wo der Name Calpacof lateinisch geschrieben ist (dann übrigens auch immer ohne den Vor- 
 
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Mrlano presse Paolo Antonio Tasi 1821.
	        
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