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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 8, 9 und 10)

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unterscheiden sich die Stadtbewohnervon den Landbewohnern, unter letzteren 
wieder die des Flachlandes von den Hochländern (Malzoren). Die Städte 
unterlagen der türkischen Verwaltung; der Landbewohner ist von der Stadt 
abhängig. Die verschiedenen Stämme haben einen Häuptling (Bajraktar) als 
Vorstand, der Krül, das Haupt, ist Vorstand eines Viertels. Diesen obliegen 
nun die Handhabung von Gesetzen: um verschwenderischen Geldausgaben 
zu steuern oder um Preissteigerungen vorzubeugen, gegen den Luxus etc. 
Umgebungen dieser Gesetze werden mit dem Verluste einer Kuh und so 
weiter bestraft. Diese Beispiele zeigen deutlich, daß eine derartige Einrichtung 
sich mehr der Sympathien der armen als der reichen Bevölkerung erfreut. 
Was die Kleidung des Albaners betrifft, würde diese malerisch zu 
nennen sein, wenn sie nicht zu sehr im Zeichen der Armut und des 
Schmutzes stünde. Bei Männern kommt es vor, daß die Kleidung ohne 
Unterwäsche am Leibe getragen wird. Die Landbevölkerung steckt meist 
jahraus, jahrein in der gleichen Kleidung. Da sie diese nicht einmal zur 
Nachtruhe ablegt, so kann man sich leicht vorstellen, wie dieselbe nach 
kurzer Zeit aussieht. Es gibt aber in den Städten auch Bewohner, die meist 
rein, sauber und schön gekleidet 
sind. 
Der Anzug des Albaners 
besteht vorwiegend aus einer eng 
anliegenden weißen Filzhose mit 
schwarzen Borten, aus einer wei- 
Ben joppe (Dschamadan), eben- 
falls mit schwarzen Borten ver- 
ziert. An der Anbringung dieser 
Borten kann man in den meisten 
Fällen die Stammesangehörigkeit 
des einzelnen konstatieren. Die 
Opanken sind aus Leder. Statt 
des Fes trägt der Albaner ent- 
weder eine weiße oder braune 
runde, höhere oder niedere Filz- 
kappe (Ksul). In manchen Gegen- 
den wird eine Art Wetterkragen 
umgehängt, der meist ein in Farbe 
und Form schönes Ornament auf- 
weist. Im Winter wird von der ; 
Landbevölkerung eine Art langer 
Weste getragen, aus Schaffell 
verfertigt, die Haare nach außen 
und ohne Ärmel. In manchen 
Gegenden sind die Ärmel des 
Dscharnadan am oberen Teile Leopold Forstner, Aus Elbasan (Österr. Museum) 

	        
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