an einzelnen dieser Gotteshäuser, die im verwendeten Ornament an
das Alt-Mazedonische erinnern. Die Schlösser der wohlhabenden Albaner,
die meist Bajraktare waren, sind Wohnbauten mit Wehrbauten gemischt
und machen von außen meist einen burgartigen Eindruck. Im Innern
dieser Anlagen sind schöne Höfe zu finden, die in der Einfachheit
ihrer Architektur monumental wirken und dabei von prachtvollen Rosen
überwuchert sind.
Die Kirchenbauten im südlichen Albanien, in Gegenden, die vor-
herrschend von Griechisch-Orthodoxen bewohnt werden, dürften wohl aus
der Zeit der Kreuzzüge stammen, so zum Beispiel in Ochrida, wo sich
27 Kirchen und Ka-
pellen aus dieser Zeit
befinden. Diese Kir-
chen weisen schöne
Fresken und Marmor-
arbeiten auf, sind aber
jetzt mehr oder weni-
ger dem Verfall preis-
gegeben, denn es be-
steht kein eigentlicher
Schutz für diese her-
vorragendenBauwer-
ke.DerWohnhausbau
ist bodenständig, denn
für diesen wird das
jeweilige Baumaterial I
verwendet, das in der 1'
betreffenden Gegend Leopold Forstner, Webstuhl aus Prilep (Österr. Museum)
zu finden ist, zum Bei-
spiel an der Küste meist Geflecht- und Lehmstakenhäuser, die außen und
innen einfach mit Lehm verschmiert werden. In ausgesprochen lehmreichen
Gegenden wird ein Ziegel für den Wohnhausbau erzeugt, der aber nicht ge-
brannt wird. Mit solchen Ziegeln werden die Häuser und Umfassungsmauern
gebaut. Die graubraune Farbe dieser Bauten verleiht den Straßen einen
eintönigen Charakter, zum Beispiel in Tirana, Pekinj, Elbasan und so weiter.
Wo das Holz vollständig mangelt, wird der ganze Bau aus Stein hergestellt,
dadurch entstehen niedere schwer-fällige I-Iäuser, die auch meist mit Stein-
platten gedeckt sind. Noch wären die Wehrbauten (Kulas) zu nennen. Die
Stadthäuser, hauptsächlich der Mohammedaner, sind meist mit großen Hallen
und Veranden versehen und in zahlreichen Fällen aus Brettern und Latten
hergestellt, welche mit einer Putzfläche überzogen sind, verfallen leicht und
machen dann den Eindruck des Gerippes der höchsten Scheinarchitektur.
Es würde bei diesem Aufsatz zu weit führen, auf die Inneneinrichtung
der Häuser einzugehen; die meisten sind in Weiber- und Männerräume