schick wird Seide und Baum-
wolle miteinander verwebt.
Weiters wäre der Silber-
schmied zu erwähnen, der in
den nördlichen Teilen Albaniens
hauptsächlich Filigranarbeiten
aus Silber, in den Gegenden von
Elbasan hauptsächlich derberen,
getriebenen Bauernschmuck,
teils aus Silber, teils aus Messing
herstellt. Die Schmuckindustrie
scheint früher auf einer höheren
Stufe gestanden zu sein, denn die
alten Münzgehänge, Filigran-
ketten, Gürtelschließen etc. zei-
gen viel mehr echte Konstruktion
und solidere Arbeit als die heu-
tigen Erzeugnisse, die einen ge-
wissen Übergang zu Fremden-
verkehrsartikeln darstellen, wie
Zigarettenspitzen, Broschen, Ohr-
gehänge etc. Q
Das Töpferhandwerk ist an ß" . 1
bestimmte Orte, wo sich Ton-
lager finden, gebunden; es sind
dies meist Küstenorte, wie zum Beispiel Kavaja. Zur Herstellung benützt
man allgemein eine hohe Töpferscheibe mit Fußantrieb; zwei Hölzer dienen
als Werkzeug. Die Formen der Töpferwaren sind auf antike Vorbilder
zurückzuführen, wie dies auch der Dekor zeigt Frei modellierte Formen
kommen wenig vor und wenn, so sind das ganz primitive Tierformen. Ich
spreche nur von einheimischer albanischer Töpferei, denn es findet sich
dort auch italienische Einfuhrware.
Eine Sonderheit, speziell in Tirana, ist der Drechsler, der die feinen
Tschibuks aus Zypressenholz erzeugt, die im ganzen Land verkauft werden.
Wie die meisten albanischen Handwerker bei ihrer Arbeit sitzen, so sitzt
auch der Drechsler vor einer zirka 20 Zentimeter hohen und 60 Zentimeter
breiten Drehbank, ohne Fußantrieb; er bewegt das eingespannte Holz mit
einem Bogen, dessen Schnur er um das Holz schlingt, und arbeitet daher nur
mit einer Hand, wobei es ihm möglich ist, die feinsten Formen zu drechseln;
dies setzt wohl eine ganz enorme Fertigkeit voraus.
Der Kupferschmied ist meist in den größeren Basaren zu finden und
erzeugt Wasserkannen, Waschbecken, die bekannten, oft ungeheuer großen
Anrichtteller und verschiedene gravierte Büchsen und Dosen, die mitunter
auch in der geschmackvollsten Weise teilweise verzinnt sind.
Leopold Forsmer, Häuser aus Ochrida (Österr. Museum)