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Abb. 4. Ältere Ansicht des Modena-Palais im III. Bezirk, Federzeichnung, lavien (in der Kupferstichsammlung
der k. k. Hofbibljokhek in Wien)
wurden damals" keine wesentlichen architektonischen Änderungen vor-
genommen, sondern hauptsächlich die Deckenbemalung erneut und der
Marmorstuck aufgefrischt.
Jedenfalls kann man nach dem Wortlaute der Überlieferung und nach
der ganzen Haltung der Erzherzogin Quarenghi gegenüber - spricht der
Sohn doch von wiederholten (früheren) Aufträgen und bezeichnet er die
Erzherzogin doch als große Wohltäterin seines Hauses - eher annehmen,
daß der alte Quarenghi auch sonst bei dem Baue zu Rate gezogen worden
sei, und daß er in dem Saale gerade sein Bestes schaffen wollte, was sein
Sohn auch ziemlich klar ausdrückt."
Allerdings bezeichnet die Veröffentlichung bloß diesen Saal als das
Werk des Künstlers, nicht den ganzen Palast. Wir dürfen aus solchem
Schweigen aber nicht zuviel folgern; denn die Veröffentlichung bringt über-
haupt durchaus nicht alle Arbeiten des Künstlers, sondern, wie der Heraus-
" Nach einer gütigen Mitteilung des Herrn Oberbaurntes August Fieger, Vorstandes der k. k. Staats-
gebiudeverwaltung in Wien.
" Seite 23: Onorato piü volle dz' suoi reali comniandi soddisfece, il meglia ehe per lui si potzva, alle
commissioni dell" irwlita principessu . . . . Seite 24 wird die Erzherzogin genannt gänerosa benefurtrice delta
mia famiglia.