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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 8, 9 und 10)

Punzenstecher I S Braun bisher das gute 
Beste geleistet hat, und um den jüngeren 
Paul Flindt H paraphrasieren und er- 
gänzen. Doch ich will mich darauf be- 
schränken, nur noch mit ein paar Worten 
auf die Kels-Frage einzugehen, über die 
ich mich kürzlich auch an anderer 
Stelle („Allgäuer Studien zur Kunst und 
Kultur der Renaissance", Sonderausgabe 
aus der „Festschrift für Gustav von 
Bezold" : „Mitteilungen aus dem Ger- 
manischen Nationalmuseum", Jahrgang 
xgr8 und 191g) auf Grund neu aufge- 
fundener urkundlicher Belege verbreitet 
habe. Ich wies daselbst nach, daß Hans 
Kels, der Bildschnitzer zu Kaufbeuren, 
der als der Meister des berühmten Wiener 
Spielbretts von x5 37 zu gelten hat, nicht 
etwa, wie man wohl angenommen hatte, 
bereits x47g unter den Kaufbeurer Steuer- 
zahlern erscheint, sondern erst x 507 
gelegentlich seiner Arbeiten für Kaiser 
Maximilian erstmalig genannt wird, x 508 
in Kaufbeuren heiratet, nach dem Tode 
seiner Frau kurz vor der Mitte des jahr- 
hunderts wahrscheinlich eine zweite Ehe 
eingeht und 15 59 stirbt. Es hat also 
zwischen seinen Werken und denen 
seines gleichnamigen Sohnes, des Augs- 
burger Medailleurs (1- x565 oder 1566), 
 
Bunte Strümpfe aus Mazedonien (Österr. Museum) 
ohne Zweifel eine strengere Scheidung Platz zu greifen, als sie bisher beliebt wurde; und 
vor der Frage, ob Hans Kels der Ältere oder der Jüngere, stehen wir nun auch hinsichtlich 
der an der reizvollen Augsburger Standuhr der Walcherschen Sammlung seitlich zur 
Verwendung gekommenen Plaketten mit der Darstellung der Musen Erato und Klio 
(Tafel XI des Braunschen Tafelwerkes) oder richtiger hinsichtlich der Birnholzreliefs, die 
als Vorbilder dafür gedient haben. Diese, aus der Ambraser Sammlung und dem Besitz 
 
Gürtelschließe aus Mazedonien (Österr. Museum) 
des Erzherzogs 
Leopold Wilhelm 
stammend, befin- 
den sich heute, 
zusammen mit 
vier anderen Re- 
liefs der gleichen 
Art auf einem 
Brette aufgeleimt, 
im kunsthistori- 
schenl-Iofmuseum 
zu Wien (vgl. 
julius von Schlos- 
ser, „Werke der 
Kleinplastik in 
der Skulpturen-
	        
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