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Jahre im Hotel Druot in Paris zur Versteigerung gelangte," und wird
jetzt im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe aufbewahrt" (Maße:
96x85 Zentimeter). Auf Grund des ausführlichen Textes, den Brustolon
nach der am 20. Mai 1715 vorgefallenen Ablieferung des Gefäßes auf der
unteren Hälfte des Zeichnungsblattes niederschrieb, können wir neben der
Feststellung dieses
Datums auch die
Person des Auf-
traggebersbezeich-
nen. Es war dies
der Bischof von
Feltre Giov. Ant.
Polcenigo, dessen
Regierungszeit in
die Jahre 1684 bis
1725 fällt und des-
sen Wappen am
Sockel des Reli-
quiars angebracht
ist. In dem die
Zeichnung beglei-
tenden Texteffi
aber hebt Brusto-
lon hervor, daß ihre
geringeren Maße
nicht alle Details
der Verzierungen,
die das fertige Werk
auszeichneten,
sichtbar machen
könnten. Er belehrt .
uns daher, daß die E;
Vorderseite der
Urne konvexgegen Abb a A B l
. . . rusto on, Reli ' r, T' f Z ' H b , M f"
den Beschauer a.us_ qukaunstilenej äewjlltgneter ( am urg useum ur
gebaucht gearbeitet
war und daß das bewegliche, sich öffnende Türchen von einer „coroneta?
f Paul Leroi, „L'art", xB7x, Seite x56 (Holzschnittabbildung). Charles Blanc, „Gazette des Beaux-Arts",
x877 (4x). Seite n.
i" julius Brinckmann, „Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe", Hamburg 1894, Seite 7xx.
Ich muß dankend erwähnen, daß ich die Kenntnis des Hamburger Stückes der Beihilfe des Herrn Regierungs-
rates Trenkwald vom Österreichischen Museum für Kunst und Industrie verdanke. Der Leitung des Ham-
burger Museums aber habe ich für die Beistellung der prächtigen Aufnahmen und für die ungemein zuvor-
kommende Beantwortung meiner Anfragen meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.
i" Der Text ist im Anhang vollständig abgedruckt.
1- Wir erinnern an die chinesischen Vasen auf den Dekorationsgegenständen der Sala Contarini, deren
Ornamentik nicht ohne EinHuß auf Brustolon gewirkt haben wird. Über den „chinesischen Geschmack", der in