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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 3, 4 und 5)

und in dasselbe auch verwandte kunstgewerbliche Gegenstände, wie Pilgerzeichen usw. 
aufnehmen. 
Ein sorgsam gearbeiteter Katalog aller den Verfassern bekannten Model ist dem 
Texte angefügt. Gewidmet ist die Abhandlung dem den Lesern dieser Zeitschrift wohl- 
bekannten Wiener Kunstfreunde Dr. Albert Figdor, dessen reiche Sammlungen auch die 
größte Anzahl gotischer Model enthalten. E. Heinrich Zimmermann 
ANDBÜCH DER KÜNSTVVISSENSCHAFT, herausgegeben von Fritz 
Bürger." josef Folnesics hat in seiner liebevoll eingehenden und genauen Art die 
ersten Hefte dieses interessanten, großangelegten und reichillustrierten Sammelwerkes in 
dieser Zeitschrift besprochen und auf dessen Bedeutung für den Gelehrten sowohl wie für 
den Kunstfreund hingewiesen. Das Programm, der führende Faden der einzelnen Bände 
konnte allerdings allein nach dem Vorwort und den ersten Heften des temperamentvollen 
und in jeder Beziehung anregenden ersten Bandes geschildert werden, in welchem der 
Herausgeber, der leider unterdessen vor Verdun gefallene Fritz Burger, die deutsche 
Malerei vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renaissance vorträgt. Unterdessen 
sind weitere Lieferungen erschienen, die nicht nur dieses Burgersche Buch weiterführten, 
sondern auch die „altchristliche und byzantinische Kunst", die Professor Dr. Oskar Wulff- 
Berlin übernommen hat, bis zum x4. Hefte ausdehnten; endlich sind von den weiterhin 
in Aussicht genommenen Abteilungen wenigstens einige in den Anfangsheften vorgelegt 
worden, so die „Antike Kunst" von Ludwig Curtius (Heft 1 bis 6), die Malerei und Plastik 
des Mittelalters von Georg Graf Vitzthum, die „Malerei und Plastik des XVIII. Jahrhunderts 
in Frankreich, Deutschland und England" von E. Hildebrandt (Heft x), die „Baukunst der 
Renaissance in Italien" (Heft 1 und z), die „deutsche Plastik vom ausgehenden Mittelalter 
bis zum Ende der Renaissance" von Wilhelm Pinder (Heft x) und endlich die „Kunst der 
islamischen Völker" von Ernst Diez (Heft i). 
Am weitesten ist Fritz Burgers „Deutsche Malerei" gekommen, ein Buch, dessen 
Darstellungsweise außerordentlich fesselnd und interessant ist, auch da, wo man wider- 
sprechen muß. Es sind ganz ausgezeichnete Partien und Kapitel in dem Buche. Wertvoll 
ist vor allen Dingen die Erweiterung und Stellung des Problems in der Entwicklung der 
deutschen Malerei bei Burger; es wird dieselbe im Zusammenhange mit der Buchmalerei, 
der monumentalen Glasmalerei und der Architektur betrachtet, wobei sich zahlreiche und 
wertvolle allgemeine Gesichtspunkte und Einzelbeobachtungen ergeben, die fruchtbringende 
Anregungen und einen überaus belehrenden Einblick gewähren. Sehr beachtenswert und 
wichtig in ihrer vortrefllichen Zusammenfassung sind die Kapitel über die TafelmaIerei in 
Bayern und Österreich, die Malerei in Tirol und Vorarlberg. 
Die klare, ruhige und sachliche Art von Wulffs Darstellung macht die Lektüre seines 
Buches zu einem wirklich belehrenden Genuß. Überall sieht man die souveräne beherr- 
schende Kenntnis des Stoffes, die das vielseitige, fast überreiche Material übersichtlich 
gruppiert, so daß die geistigen und künstlerischen Zusammenhänge dieser Kulturepoche 
klar vor uns liegen. Zweifellos ist dieses Buch unter sämtlichen bisher erschienenen, 
welche dieselbe Periode in zusammenfassender Weise behandeln, das wertvollste und beste. 
Auch die übrigen Bände, deren erste Hefte schon oben angeführt wurden, lassen 
bereits eine vortreflliche Disposition erkennen. Jedenfalls ist das ganze Unternehmen 
äußerst bedeutend und wichtig; solche zusammenfassende Darstellungen der Hauptepochen 
in der kunstgeschichtlichen Entwicklung sind ebenso notwendig wie lehrreich und klärend, 
besonders wenn es in der aus den bereits vorliegenden Heften erkennbaren wissenschaft- 
liehen Weise geschieht. Nicht bloß der gebildete Kunstfreund, sondern auch der Fachmann 
muß dafür sehr dankbar sein. Die bewegenden Probleme treten jedenfalls bei solchen, von 
Zeit zu Zeit notwendigen Revisionen des Stoffes klarer vor das Auge und es ergeben sich 
dabei stets neue fruchtbringende Gesichtspunkte. Wir hoffen in Kürze über die weiteren 
"' Berlin-Neubnbelsberg, Akademische Verlagsbuchhandlung Atbenaion, Lieferung 1 x bis 38.
	        
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